1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Standorte bleiben erhalten

Bundeswehr will weiter im Land Präsenz zeigen Standorte bleiben erhalten

Mit mehr als 4000 Bediensteten und weiteren Zivilkräften ist die
Bundeswehr einer der größten Arbeitgeber im Land. Das soll auch so
bleiben, so der neue Leiter des Landeskommandos Oberst Axel
Lautenschläger. Standortschließungen seien nicht vorgesehen.

Von Matthias Fricke 13.10.2014, 03:26

Magdeburg l Oberst Axel Lautenschläger eilt seit etwa drei Monaten von einem Landrat und Bürgermeister zum nächsten. Der gebürtige Helmstedter will sich als neuer Ansprechpartner der Bundeswehr in den Städten und Gemeinden Sachsen-Anhalts vorstellen. Im möglichen Katastrophenfall soll der 50-jährige Kommandeur des Landeskommandos Sachsen-Anhalt die Hilfen durch die Truppen organisieren. Und er hat noch eine wichtige Nachricht im Gepäck: "Standortschließungen sind im Land zurzeit nicht vorgesehen und nach meinen Kenntnissen auch nicht geplant."

Die Bundeswehr bleibt damit nicht nur einer der größten Arbeitgeber im Land, sondern auch Helfer in der Not. Einer der größten humanitären Einsätze in Deutschland, mit zeitweise 19000 Soldaten, war während der Flut im vergangenen Jahr. Rund 4600 halfen allein in Sachsen-Anhalt im Kampf gegen das Hochwasser. Lautenschlägers Vorgänger Oberst Claus Körbi erhielt später die Goldene Ehrennadel des Landkreistages Sachsen-Anhalt.

Vermutlich ist auch das der Grund, warum der neue Kommandeur "mit einer unglaublichen Herzlichkeit", wie er sagt, aufgenommen wurde. Lautenschläger: "Damit hätte ich so gar nicht gerechnet."

"Die Zeit in Afghanistan hat mich geprägt."

Auf den Lorbeeren seines Vorgängers wolle sich der Kommandeur aber nicht ausruhen. Mögliche Szenarien für Hilfseinsätze der Bundeswehr beziehen sich nämlich nicht nur auf Hochwasser.

Ob ein umfangreicher Stromausfall, Pandemie, Zugunglück, Waldbrand, Schnee- oder Sturmkatastrophen oder Folgen eines terroristischen Angriffs: Immer dann, wenn die Landkreise die Bundeswehr mit ihren Spezialeinheiten anfordern, sind diese aus dem gesamten Bundesgebiet zur Stelle.

So waren zum Beispiel im März dieses Jahres bei dem Giftgas-Alarm in Blankenburg (Harz) auch Spezialisten für chemische Kampfstoffe zur Unterstützung der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerkes im Einsatz. Die Soldaten untersuchten dort mit weiteren Experten den Boden eines Garagenkomplexes.

Lautenschläger selbst hat mit seinen drei Auslandseinsätzen in Afghanistan auch Erfahrungen in brenzligen Situationen gesammelt. 2004 führte er in Kabul den Einsatzstab und 2006 kommandierte der studierte Wirtschaftswissenschaftler das Logistikunterstützungsbataillon im Rahmen der ISAF in Mazar-e-Sharif.

Vor drei Jahren musste Lautenschläger erneut nach Afghanistan, zuletzt als Koordinator für die Sicherheitskräfte. "Die Zeit dort hat mich sehr geprägt", sagt er. Auch die technische Ausstattung sei völlig in Ordnung gewesen.

Das einzige, was er zur aktuellen Debatte über die Ausstattung der Bundeswehr sagen möchte ist: "Wir hatten dort keine größeren technischen Probleme und uns hat es auch an nichts gefehlt." Ansonsten sei dies nicht seine "Baustelle".

"Da sind wir selbst Flutopfer geworden."

Diese befindet sich zurzeit in Magdeburg. Dort sollen das Karrierecenter und das Landeskommando zusammenziehen. Ursprünglich geplant war dafür die Liegenschaft des ehemaligen Wehrkreisersatzamtes in Rothensee. "Da sind wir selbst Flutopfer geworden", sagt Lautenschläger. Eine Sanierung auf dem Gelände sei zu teuer, so dass sich die Bundeswehr nun nach einem neuen Gelände in Magdeburg oder seinem Umfeld umsieht.