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Fördermittel-Affäre Landesheimatbund verklagt ehemaligen Geschäftsführer

13.11.2014, 01:17

Magdeburg l Kurz vor der jährlichen Mitgliederversammlung am Sonnabend hat der Landesheimatbund seinen ehemaligen Geschäftsführer Jörn Weinert auf Schaden -ersatz verklagt. Wie ein Gerichtssprecher der Volksstimme bestätigte, ist seit Montag am Arbeitsgericht Magdeburg ein Verfahren anhängig. Der Verband will auf diesem Weg rund 79000 Euro von Weinert eintreiben.

Im Februar 2013 war bekannt geworden, dass der Landesheimatbund jahrelang Fördergelder falsch abgerechnet hat. Der Verein hatte mehr Projekte gefördert als beantragt waren. Das Land will nun rund 70000 Euro von dem Verband zurück. "Für den entstandenen Schaden wollen wir Herrn Weinert haftbar machen", sagte Landesheimatbund-Präsident Konrad Breitenborn. Weinert sei als Geschäftsführer für die Abrechnungen verantwortlich gewesen, so der Präsident.

Jörn Weinert streitet den Vorwurf der Alleinschuld ab. "Die Klage ist lächerlich", sagte der Ex-Geschäftsführer (2005 bis 2011) der Volksstimme. Vorstand, Schatzmeister und Kassenprüfer hätten jahrelang Einblick in die Abrechnungen und den Umgang mit Fördermitteln gehabt, erklärte Weinert. Er meint: "Die Erfolgsaussichten der Klage düften also ziemlich gering sein. Die Forderungen des Landes richten sich gegen den Landesheimatbund, nicht gegen mich." Weinert zieht in Erwägung, den Vorstand des Landesheimatbundes wegen des Vorwurfs der Alleinschuld seinerseits zu verklagen. "Weil er falsche Tatsachen verbreitet", so Weinert.

Die Fronten sind verhärtet. Doch Breitenborn und Weinert werden sich nicht erst in ein paar Monaten vor Gericht wiedersehen - sondern bereits am Sonnabend. Dann findet in Magdeburg die jährliche Mitgliederversammlung des Landheimatbundes statt. Jörn Weinert - der sich vor Gericht erfolgreich gegen seinen Vereinsausschluss gewehrt hat - will dort eine offizielle Aussprache auf die Tagesordnung setzen lassen. "Die Mitglieder haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie das mit den Fördermitteln wirklich abgelaufen ist", sagte der Ex-Geschäftsführer der Volksstimme.

Ob die Mitglieder die Debatte wirklich auf die Tagesordnung setzen werden, ist bisher noch unklar. Am Sonnabend wollen sie auf jeden Fall einen neuen Vorstand wählen. Landesheimatbund-Präsident Konrad Breitenborn kündigte an: "Ich trete wieder an."