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Polizei will Präsenz erhöhen Einbrecher lauern an der A2

Die Polizei im Jerichower Land meldet verstärkt Einbrüche in
Einfamilienhäuser. Betroffen sind Ortschaften nahe der Autobahn 2.
Machen Diebe auch in den autobahnnahen Magdeburger Stadtteilen Beute?
Eine eindeutige Antwort gibt es nicht.

Von Andreas Mangiras und Christina Bendigs 26.11.2014, 01:08

Magdeburg/JerichowerLand l Neun Einbrüche in Einfamilienhäuser innerhalb kürzester Zeit, und am Montagabend folgte schon ein zehnter. Die Polizei im Jerichower Land erhöht ihre Präsenz in Ortschaften entlang der Autobahn 2. Denn immer wieder ist es in der nahen Vergangenheit zu Einbrüchen gekommen, nicht nur nachts. Dass auch die Landeshauptstadt betroffen ist, läge nahe. Schließlich ist Magdeburg von Autobahnen umgeben. In Nord-Süd-Richtung verläuft die A14, in Ost-West-Richtung die A2.

"Die Täter bevorzugen abgelegene Hausgrundstücke." - Polizeipressesprecher Thomas Kriebitzsch

"Magdeburg ist eine Autobahnstadt", berichtet Marc Becher als Pressesprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord. Dennoch: Dass in autobahnnahen Stadtteilen verstärkt eingebrochen wird, lässt sich nur schwer belegen. "Es gibt in allen Bereichen immer mal wieder Einbrüche", sagt er. Da jedoch die Autobahnen auch aus Stadtteilen, die nicht in unmittelbarer Nähe der Fernverkehrsstraßen liegen, schnell zu erreichen sind, ist eine Unterscheidung schwierig. Marc Becher: "Das ist in ländlichen Regionen einfacher, wo wirklich einzelne Ortschaften direkt an der Autobahn liegen."

Im Jerichower Land waren das in den vergangenen Wochen die Orte Lostau, Hohenwarthe und Möser. Transporter seien in den Ortschaften gesichtet worden. Eine Frau, der das nicht geheuer vorkam, verständigte die Polizei, gab Autokennzeichen, Uhrzeit und Merkmale weiter. Es stellte sich heraus: Das Autokennzeichen galt als gestohlen. "Nach einer ersten Auswertung der festgestellten Spuren und Befragungen von Zeugen liegt der Verdacht nahe, dass es sich bei den Verdächtigen um osteuropäische Tätergruppen handeln könnte", sagt Thomas Kriebitzsch als Polizeipressesprecher im Jerichower Land.

Das Vorgehen der Einbrecher ähnele sich stark: Tagsüber werden mögliche Tatobjekte ausgekundschaftet, nachts brechen sie in die Häuser ein. Thomas Kriebitzsch: "Die Täter bevorzugen in den Ortschaften abgelegene Hausgrundstücke bzw. welche mit einem guten Sichtschutz." Ihre Fahrzeuge stellen sie allerdings außerhalb der Ortschaften ab, lassen hauptsächlich per Hand transportierbares Diebesgut mitgehen: Schmuck, Bargeld, Uhren, kleine hochwertige technische Geräte wie Smartphones, Tablets und ähnliches.

Als Konsequenz daraus erhöht die Polizei des Jerichower Landes ihre Präsenz in den betroffenen Orten. Polizeibeamte werden mit Fahrzeugen oder auch zu Fuß sowohl tagsüber als auch nachts überproportional präsent sein, kündigt Thomas Kriebitzsch an.

"Wir nehmen auch einen `falschen Alarm` in Kauf." - Jürgen Oswald, Leiter der Kriminalpolizei in Burg

Anwohner, denen etwas Verdächtiges auffällt, sollen nicht zögern, den Notruf 110 zu wählen, sagt der Leiter der Kriminalpolizei in Burg, Jürgen Oswald: "Wir nehmen dabei selbstverständlich auch einen `falschen Alarm` in Kauf." Ziel sei, den Einbrechern Einhalt zu gebieten.

Ähnliche Meldungen wie aus dem Jerichower Land gab es in den vergangenen Jahren auch immer wieder im Landkreis Börde. Auch dort sollen vermutlich osteuropäische Gruppen in Häuser eingebrochen sein. Betroffen waren verstärkt die Orte Barleben, Ebendorf, Bebertal, Altenweddingen, Gröningen, aber auch Niederndodeleben, Groß Ammensleben und Jersleben.

In Magdeburg scheint die Lage entspannt. Marc Becher: "Die statistischen Zahlen zeigen, dass das ganze Stadtgebiet betroffen ist und sie im Mittel der letzten Jahre auf einem relativ geringen Niveau liegen."