1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Für Schwerstkranke in Sachsen-Anhalt fehlen Fachkräfte

Hospizbetreuung Für Schwerstkranke in Sachsen-Anhalt fehlen Fachkräfte

Schwerstkranke und Sterbende sowie deren Angehörige können Hilfe bei Hospiz- und Palliativverbänden finden. Doch denen fehlen oft Fachkräfte.

30.11.2014, 07:42
ARCHIV - In einem stationären Hospiz in Dessau-Roßlau hält eine Angehörige die Hände ihrer verstorbenen Mutter, aufgenommen am 19.12.2007. Rund 1000 Thüringer sind ehrenamtlich in ambulanten Hospizdiensten tätig sie begleiten sterbenskranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu Hause, in Pflegeheimen, Kliniken oder Hospizen. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa (zu Korr.-Bericht lth vom 05.12.2012)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
ARCHIV - In einem stationären Hospiz in Dessau-Roßlau hält eine Angehörige die Hände ihrer verstorbenen Mutter, aufgenommen am 19.12.2007. Rund 1000 Thüringer sind ehrenamtlich in ambulanten Hospizdiensten tätig sie begleiten sterbenskranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu Hause, in Pflegeheimen, Kliniken oder Hospizen. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa (zu Korr.-Bericht lth vom 05.12.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++ dpa-Zentralbild

Stendal (dpa) | Für Schwerstkranke und Sterbende gibt es nicht überall in Sachsen-Anhalt eine professionelle Betreuung. Es fehle mancherorts qualifiziertes Personal, auch die Finanzierung weiter Wege sei ein Problem, sagte Ulrich Paulsen, Vorstandsvorsitzender des Hospiz- und Palliativverbands Sachsen-Anhalt.

Derzeit gibt es im Land fünf stationäre Hospize, in denen rund 580 Menschen betreut werden. Weitere rund 700 Patienten werden von 600 ausgebildeten Ehrenamtlern zu Hause oder in Heimen durch die schwere Zeit begleitet.

Relativ gut ausgestattet ist das Bundesland laut Paulsen mit Hospizen für Jungen und Mädchen. Es gibt ein stationäres Kinderhospiz, Möglichkeiten zur Aufnahme von Kindern in weiteren Hospizen, vier ambulante Kinderhospizdienste und ein wachsendes Netzwerk landesweit.

"Es ist oft eher die Hürde der Familien, solche Hilfe anzunehmen und den Kontakt zum Hospizdienst zu suchen", bedauerte er. Zudem sei es nicht möglich, immer "bis in alle Ecken des Landes so präsent zu sein". Die Angebote konzentrierten sich in den Städten – auf dem Land sei die Situation schlechter.

Die 600 ausgebildeten Ehrenamtler geben den Betroffenen und ihren Angehörigen zu Hause, in Heimen, Krankenhäusern oder Hospizen psychosoziale Unterstützung. Die Zahl der ehrenamtlichen Begleiter wächst nach Paulsens Angaben beständig. "Hier gibt es ein großes bürgerschaftliches Engagement." Profis sind dagegen in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) unterwegs. Die Teams mit Medizinern, Pflegern, Psychologen und Seelsorgern betreuen die Patienten zu Hause.