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"Koma-Säufer" Jugendliche greifen seltener zur Flasche

11.12.2014, 01:05

Magdeburg/Berlin (dpa) l Kinder und Jugendliche in Sachsen-Anhalt haben im Vorjahr weitaus weniger zur Flasche gegriffen und sich "ins Koma" gesoffen als im Jahr davor. 446 10- bis 20-Jährige hätten wegen Alkoholvergiftung in Krankenhäusern behandelt werden müssen, teilte die Krankenkasse DAK-Gesundheit am Mittwoch in Berlin mit. Dabei würden mehr Jungen (263) maßlos trinken als Mädchen (183). Laut DAK sank die Zahl jugendlicher "Komasäufer" im Vergleich zu 2012 um 22 Prozent. Im Vorvorjahr seien 569 Kinder und Jugendliche ärztlich versorgt worden, weil sie zu tief ins Glas geschaut hätten.

Deutlich sei der Rückgang bei den 10- bis 15-Jährigen. In dieser Altersgruppe seien im vergangenen Jahr 73 "Komasäufer" wegen Alkoholmissbrauchs in Kliniken gekommen, 43 weniger als 2012. Insgesamt sei die Zahl der männlichen Rauschtrinker um 28 Prozent gesunken, bei den Mädchen betrage der Rückgang 9 Prozent.

In der Statistik unberücksichtigt sind laut DAK jene jungen Sachsen-Anhalter, die in anderen Bundesländern wegen Rauschtrinkens behandelt wurden. Trotzdem sprach die DAK von einer "Trendwende", die sich in diesem Jahr auch mit Hilfe der Präventionskampagne "bunt statt blau - Kunst gegen Komasaufen" fortsetzen solle. Hierbei seien deutschlandweit Schüler zwischen 12 und 17 Jahren aufgerufen, Plakate gegen das Rauschtrinken zu entwerfen. In Sachsen-Anhalt will die Krankenkasse 300 Schulen dazu einladen. Seit 2010 hätten sich an der Aufklärungsaktion der DAK mehr als 62.000 junge Kreative beteiligt.