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Lebenslanges Lernen ist möglich Hochschulen locken Senioren in die Hörsäle

Von Ann-Christin Schneider 03.01.2015, 01:09

Magdeburg (dpa) l Dozentin Dietland Hanrieder ist eigentlich anderes gewöhnt, wenn sie eine Vorlesung an der Hochschule Anhalt in Bernburg hält. Kämpft sie sonst gegen Smartphone und Laptop um die Aufmerksamkeit der Studierenden, hören hier alle gespannt zu und machen sich Notizen. "Die Senioren sind viel wissbegieriger und auch ihre Anwesenheit ist deutlich höher. Das ist eine willkommene Abwechslung", beschreibt Hanrieder die Unterschiede zwischen den studierenden Senioren und den jungen Studenten.

"Seniorenkolleg", "Studieren ab 50", "Generationen Hochschule" oder "Senioren-Campus": Die Hochschulen in Sachsen-Anhalt haben viele Namen für ihre speziellen Weiterbildungsangebote für ältere Menschen. "Auch Senioren haben wissenschaftliche Ansprüche. Das Angebot der Hochschulen wird diesen gerecht", sagt die Organisatorin des Seniorenkollegs der Hochschule Anhalt, Elke Eckhardt. Ganz ohne Leistungsdruck förderten die Hochschulen so das lebenslange und generationsübergreifende Lernen.

Seit 2002 gehört beispielsweise das Seniorenkolleg in Bernburg zum festen Bestandteil der Hochschule Anhalt. Und die Nachfrage ist groß: Die Vorträge seien immer gut besucht, und es habe sich sogar schon ein fester Stamm gebildet, der regelmäßig kommt.

Über die Inhalte und Themen der zweiwöchigen Vorlesungsreihe des Seniorenkollegs bestimmt der Seniorenbeirat in Abstimmung mit der Organisatorin Elke Eckhardt von der Hochschule Anhalt. "Dabei fällt auf, dass die Senioren ein sehr breites Spektrum an Interessen haben und wir somit viele verschiedene Vorträge anbieten müssen", sagt Eckhardt. So handeln die Vorträge von aktuellen Erkenntnissen der Hochschule, aber auch von gesellschaftlichen und lebensnahen Themen. Darüber referieren entweder Dozenten der Hochschule Anhalt aus Bernburg, Dessau-Roßlau oder Köthen oder auch externe Experten.

Nach demselben Prinzip finden die Weiterbildungen für Senioren an der Hochschule Merseburg und Harz statt. Auch dort ist das Angebot kostenlos. An der Hochschule Magdeburg-Stendal wird die Vorlesungsreihe am Standort Stendal noch durch eine mögliche Gasthörerschaft für ausgewählte reguläre Vorlesungen ergänzt. Darauf setzen ebenso die Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Dann wird allerdings eine Gebühr von maximal 50 Euro fällig.