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Randalierer wüteten in der Silvesternacht 14 Haltestellen liegen in Scherben

Schwarze Stunden für die Magdeburger Verkehrsbetriebe: Vandalen haben
über Silvester an 14 Haltestellen der MVB die Scheiben zerstört. So
etwas hat es in diesem Ausmaß noch nicht gegeben, erklärte MVB-Sprecher
Tim Stein.

Von Jana Heute 03.01.2015, 02:15

Magdeburg l Auch gestern saß der Schock noch tief. "Wir sind erschüttert über dieses Ausmaß der Zerstörung", schreibt das Unternehmen auf seiner Facebook-Seite. Gegenüber der Volksstimme wird MVB-Sprecher Tim Stein konkret. An 14 Haltestellen stadtweit wüteten Vandalen in der Silvesternacht: Darunter sind Haltestellen am Hasselbachplatz (siehe Foto), gleich drei Wartehäuschen am Olvenstedter Platz, außerdem in der Goethestraße, Tismarstraße, am Westring, an der Endstelle Diesdorf, Peter-Paul-Straße, Hermann-Bruse-Platz, Große Diesdorfer/ Ecke Gerhart-Hauptmann-Straße und am Stephan-Schütze-Platz in Alt-Olvenstedt. Der Schaden geht nach ersten Einschätzungen in die Zehntausende. Die genaue Schadenssumme müsse jetzt ermittelt werden, so Tim Stein. Gewiss ist: Die Spur der Zerstörung zieht sich durch die gesamte Stadt. "In dieser Größenordnung hatten wir das noch nicht", hält der MVB-Sprecher fest. Das Unternehmen habe die Zerstörungen in der Silvesternacht bereits bei der Polizei zur Anzeige gebracht.

Man werde an den Haltestellen im Innenstadtbereich wieder Glasscheiben einsetzen. In Außenbezirken bzw. an Warthäuschen, die häufig zerstört werden, sollen künftig dagegen stabile Holz-Kunststoff-Platten als Abtrennung dienen. Ein Beispiel dafür gibt es seit kurzem am Florapark. Dort wurden die neuen Platten eingesetzt und von Graffiti-Künstlern gestaltet in der Hoffnung, dass sie dann weniger zur Zielscheibe werden.

"Wenn das gut funktioniert, könnten wir künftig noch mehr Wartehäuschen mit diesen Trennwänden bestücken", so Tim Stein. Doch das ist noch Zukunftsmusik und im Moment nur ein Testlauf am Florapark.

Unterdessen beschäftigt die MVB ein weiterer Vorfall aus der Silvesternacht. Gegen 4.10 Uhr am Neujahrsmorgen war eine Bahn der Linie 93 am Hasselbachplatz, Ecke Breiter Weg, über ein schweres Hindernis gerollt, das im Gleis lag, und hatte sich dabei verkeilt. Die Wucht war so groß, dass beim Abbremsen Steine aus dem Gleisbett gerissen wurden. "Wir können von Glück reden, dass die Bahn nicht aus dem Gleis gesprungen ist", sagt Tim Stein. Der Reparaturtrupp habe vier Stunden gebraucht, um die Bahn wieder fahrtüchtig zu machen. "Wir gehen davon aus, dass da jemand mutwillig einen Stein oder ähnlich Schweres auf das Gleis gelegt hat und haben deshalb ebenfalls Anzeige bei der Polizei erstattet", so der MVB-Sprecher.

Zeugen, die zur Aufklärung beitragen können, mögen sich bitte bei der Polizei melden, so sein Appell.