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Tiergarten Staßfurt Tayras sind echte Rarität

Eine neue Attraktion hat der Staßfurter Tiergarten zu bieten. Zwei
putzige Tayras präsentieren sich in einem neuen Gehege. Die Tiere, die
zur Familie der Marder gehören, sind eine Seltenheit in der deutschen
Zoolandschaft.

Von Franziska Richter 05.01.2015, 02:20

Staßfurt l Da kann Tiergartenleiterin Bianca Ziem ihren Stolz nicht verbergen: Sie hat es geschafft, zwei Tayras für die Staßfurter Einrichtung der Lebenshilfe Bördeland zu bekommen. "Tayras sind selten. Nur zwei Zoos in ganz Deutschland haben auch welche, der in Berlin und der in Hamm", sagt sie.

Tayras sind Raubtiere, gehören zur Familie der Marder und erinnern vom Körperbau her an Wiesel, sind aber wesentlich größer. Sie kommen in freier Wildbahn in Mittel- und Südamerika vor.

Die beiden männlichen Tiere, zwei Brüder, sind Ende 2014 aus dem Zoo Prag nach Münster gekommen, wo sie von der Tiergartenchefin abgeholt wurden. Mit dem Zoo Prag hat der Tiergarten Staßfurt einen unbefristeten Vertrag über die Tiere als Leihgabe geschlossen.

Nach einer Eingewöhnungsphase hinter den Kulissen zeigen sich die putzigen Gesellen seit Ende November den Besuchern. Mitarbeiter der Lebenshilfe, wie zum Beispiel Werner Himpenmacher, hatten extra ein leerstehendes Gehege im Zentrum des Tierparks umgebaut.

Die beiden Jungtiere haben sich nun wunderbar eingelebt, erklären die Tierpfleger. Aufgeweckt und neugierig laufen sie durch ihr Gehege und schauen aufmerksam den Besucher an.

Auch wenn sie niedlich aussehen, ist dennoch Vorsicht geboten und die Pfleger wagen sich noch nicht an die Tiere heran. Denn die können ziemlich doll beißen, haben scharfe, spitze Zähne. Die Allesfresser, die allein oder in Gruppen leben, haben auch eine aggressive Seite. "Es kommt auch vor, dass ein Männchen in der Paarungszeit ein Weibchen tötet, da ist einfach zu viel Testosteron im Spiel", sagt Bianca Ziem.

"Daher ist es in Gefangenschaft schwierig mit dem Nachwuchs", erklärt sie. Dennoch reizt es sie, mit den seltenen Exemplaren eine Zucht zu versuchen. "Eventuell wollen wir dieses Jahr ein Weibchen dazuholen und es versuchen."

Wie es in der modernen Zoohaltung üblich ist, ist für ausreichend Beschäftigung und Unterhaltung gesorgt. Das Futter wird in Schachteln und Rohren versteckt, damit sich die Tiere ihre Mahlzeit erarbeiten müssen. Zu Weihnachten hatten die Tayras übrigens viel Spaß dabei, die weihnachtlich dekorativen Tannenzweige in ihrem Gehege in Einzelteile zu zerlegen.

Und noch etwas hat das Tiergarten-Team zu berichten: Pünktlich zum Neujahrstag wurden zwei Ziegen geboren. Ausnahmsweise - sonst bekommen die Tiere im Tiergarten keine Namen - durfte sich der Mitarbeiter, der sie zuerst entdeckt hat, Namen für die beiden aussuchen. Passend zu Silvester heißen sie nun Silvester (er) und Knallerinchen (sie).