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Ein Jahr Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt 150.000 Euro für Flüchtlinge

09.01.2015, 01:06

Magdeburg l Im ersten Jahr ihres Bestehens hat die Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt nahezu 150.000 Euro eingesammelt. "Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich an dieser Initiative beteiligt und sie zu einem eindrucksvollen Gemeinschaftswerk werden lassen", sagte der Magdeburger Bischof Gerhard Feige am Donnerstag zum Jahrestag der Gründung. Das Bistum hatte im Januar vergangenen Jahres 60000 Euro bereitgestellt. Knapp 90.000 Euro kamen an Spenden hinzu.

Die Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt unterstützt Flüchtlinge bei Familienzusammenführungen und finanziert Unterhalts- und Fahrtkosten sowie Ausbildung und Arbeitssuche mit. Für 27 Antragsteller sind bislang rund 30.000 Euro ausgegeben worden.

Ob ein Antrag bewilligt oder abgelehnt wird, entscheidet ein Vergaberat. Ihm gehören derzeit vier Mitglieder an: die Bundestagsabgeordneten Heike Brehmer (CDU) und Karamba Diaby (SPD), der ehemalige Oberbürgermeister von Magdeburg, Willi Polte, sowie der frühere Präsident des Landtags, Adolf Spotka. "Wir sind zufrieden mit der ersten Bilanz", sagte Spotka. Er erwarte, dass die Antragszahl weiter ansteige.

"Die Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt kam genau zum richtigen Zeitpunkt", sagte Sachsen-Anhalts Integrationsbeauftragte Susi Möbbeck (SPD) angesichts der gestiegenen Flüchtlingszahlen im vergangenen Jahr. 2014 habe es insgesamt 6618 Asylbewerberanträge im Land gegeben, teilte das Innenministerium mit. Die Arbeit der Flüchtlingshilfe decke einen dringenden Bedarf, erklärte Möbbeck. Die finanzielle Förderung von Land und Bund sei häufig nicht ausreichend, um Kindergartenplätze, Krankenversicherungen oder Deutschkurse bezahlen zu können. Auch die psychosoziale Betreuung der meist traumatisierten Flüchtlinge müsse ausgebaut werden, forderte sie. Nur so könnten die Flüchtlinge hier ihr eigenes Leben stemmen.

Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) lobte die Initiative des Bistums als "einen wichtigen Baustein in Sachsen-Anhalt für eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik". Die große Spendenbereitschaft sei ein Zeichen für ein lebhaftes ziviles Engagement in unserer Gesellschaft.