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Straßenbaubehörde ratlos Ein Toter nach Baustellen-Unfall auf der Autobahn 14

Bei einem Unfall auf der Autobahn 14 bei Magdeburg ist am Dienstag ein
Laster auf gerader Strecke in eine Baustelle gekracht. Ein Bauarbeiter
starb, ein weiterer und der Fahrer wurden schwer verletzt. Der Verkehr
staute sich stundenlang.

Von Andreas Stein 21.01.2015, 02:12

Magdeburg l Dienstagvormittag, 10 Uhr, auf der Autobahn 14 in Fahrtrichtung Haldensleben zwischen Schönebeck und Magdeburg-Reform: Mitarbeiter einer Straßenbaufirma reparieren bei trüb-winterlichem Wetter im Auftrag der Landesstraßenbaubehörde an der Leitplanke einen Unfallschaden. Die erfahrenen Männer haben ihre Baustelle auf dem Standstreifen aufgebaut und abgesichert, als ein 20-jähriger Fahrer mit seinem Getreidelaster frontal in die Absperrung kracht und anschließend in den Böschungsgraben kippt. Ein 51-jähriger Bauarbeiter ist sofort tot, sein 55-jähriger Kollege und der Fahrer des Sattelzuges werden schwer verletzt.

Der tragische Unfall erinnert an zwei Unfälle im Sommer vergangenen Jahres. Im Juni und Juli waren auf der A2 bei Magdeburg sowie bei Theeßen ebenfalls Laster in Baustellen gefahren. Zwei Bauarbeiter und ein Lkw-Fahrer starben. Auch wenn die endgültige Unfallstatistik für das Jahr 2014 noch nicht vorliegt, klar ist bereits: Baustellen sind Unfallschwerpunkte auf Autobahnen. Allein während der fünfwöchigen Arbeiten an der A-2-Elbbrücke im November gab es 52 Unfälle mit mehreren Schwerverletzten.

Wie es zur aktuellen Katastrophe kommen konnte, werde noch ermittelt, sagte Thomas Baumann von der Autobahnpolizei der Volksstimme. Ratlos angesichts der Baustellen-Unfallserie ist auch Uwe Langkammer, Präsident der Landesstraßenbaubehörde. Die Strecke sei gerade, es habe keine extremen Fahrbahnverhältnisse gegeben. "Und wir tun unser Möglichstes, um baustellenbedingte Unfälle zu verhindern", so Langkammer. Bei der A-2-Brückenbaustelle seien die Kraftfahrer bereits hinter Berlin und in Niedersachsen vor den Behinderungen gewarnt worden - offensichtlich ohne Erfolg. Es bleibe der Faktor Mensch. "Die Kraftfahrer müssen aufmerksam und der Witterung angepasst fahren", forderte Uwe Langkammer.

Eine Studie der TU Dresden für die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hatte ergeben, dass es in Baustellen besonders häufig am Anfang und am Ende kracht. Die Forscher empfehlen unter anderem Geschwindigkeit und Anzahl der Fahrstreifen rechtzeitig und stufenweise vor einer Baustelle zu reduzieren.