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Kurzentrum in Bad Suderode Verkauf platzt im zweiten Anlauf

27.01.2015, 14:40

Quedlinburg/Bad Suderode (dl) l Der Verkauf des Kurzentrums im Quedlinburger Ortsteil Bad Suderode ist im zweiten Anlauf gescheitert. Oberbürgermeister Eberhard Brecht (SPD) informierte am Dienstagnachmittag darüber, dass der letzte verbliebene Bieter abgewunken habe. "Er hat sich nicht mehr in der Lage gesehen, ein verfahrenskonformes Angebot abzugeben", so Brecht zur Volksstimme. Zugleich bestätigte er Medienberichte, wonach es sich beim letzten verbliebenen Interessent um den Erbauer des Kurzentrums gehandelt hat. Carl-Ludwig Schumacher aus Wolfenbüttel hatte das Kurzentrum Mitte der 1990-er Jahre zusammen mit Industriebau Wernigerode gebaut.

Nach Brechts Worten kam der Verkauf an Schumacher nicht zustande, weil dieser - entgegen der Ausschreibungsvorgaben - zuletzt ein Privatisierungsmodell unter Einbeziehung der Kommune präferiert hatte. Schumacher selbst war am Dienstag zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Wie es nun mit dem Kurzentrum weitergeht, ist offen. Brecht kündigte an, jetzt direkt auf bisherige Interessenten in den beiden Bieterverfahren zuzugehen und ihnen die seit Mitte 2013 geschlossene Immobilie anzubieten. Wie realistisch das ist, bleibt offen. Sicher ist, dass die Verhandlungsposition der Stadt dabei keineswegs besser werden. Das dürfte insbesondere für die Möglichkeiten der Einflussnahme bei der künftigen Nutzung des Hauses gelten.

Zudem stehen alle weiteren Verhandlungen vor einer juristischen Hürde: Der aus dem ersten Bieterverfahren hervorgegangene Käufer klagt vor Gericht gegen die Stadt Quedlinburg. Es geht dabei um die Rechtmäßigkeit des seitens der Stadt erklärten Rücktritts vom Kaufvertrag. Die Stadt war im Mai 2014 einseitig vom Vertrag zurückgetreten, weil der Käufer unter anderem den Kaufpreis nicht gezahlt hatte. Das Verfahren beginnt frühestens Ende Mai.

Der Betrieb des 1996 eröffneten Hauses war stets defizitär - bislang sind fast 20 Millionen Euro Steuergelder zugeschossen worden.

Die Volksstimme berichtet in der Printausgabe am Mittwoch ausführlich über den geplatzten Verkauf und dessen Konsequenzen.