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Nicht am Kiosk, aber auf Rezept? Linke fordert Freigabe von Cannabis

29.01.2015, 01:05

Magdeburg (js) l Sachsen-Anhalts Linke fordert eine Freigabe der Droge Cannabis. Die Fraktion will die Landesregierung auf der Landtagssitzung am Donnerstag dazu auffordern, eine Gesetzesinitiave auf Bundesebene anzuschieben. Die Regierungsfraktion CDU lehnt eine völlige Freigabe ab, zeigt sich aber offen für einen leichteren Einsatz in der Medizin.

Linke-Fraktionschef Wulf Gallert sagte: "Verbot und Kriminalisierung bringen nichts. Aufklärung ist besser." Trotz scharfer Gesetze würde Cannabis konsumiert. Für die Strafverfolgung und die jährlich 140000 laufenden Strafverfahren gebe Deutschland jährlich 30 Millionen Euro aus. Dies sei nicht gerechtfertigt. Die Linke stützt sich dabei auf Fachleute, nach deren Ansicht Cannabis im Gegensatz zu Alkohol, Nikotin und anderen harten Drogen keine körperliche Abhängigkeit erzeuge.

Zwischen 2003 und 2012 sind im Bundesland 21500 Menschen an den Folgen von Nikotin und 8400 Menschen wegen zu starken Alkoholkonsums gestorben. Bei Cannaboiden gebe es einen Todesfall.

"Cannabis soll es nicht an jedem Dorfkiosk geben", sagte Gallert. Aber eine Freigabe auf Rezept - wie etwa bei Beruhigungsmitteln - sollte möglich sein. Die Regierung wird dem wohl nicht folgen. CDU-Fraktionschef André Schröder lehnt eine pauschale Freigabe ab. Er räumte aber ein, dass es in Deutschland noch sehr aufwändig sei, Cannabis als Medizin zu verschreiben. "Da neue Wege zu gehen - darüber können wir reden."