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Terrorgefahr Bombendrohung stoppt Karneval in Braunschweig

Der Hinweis auf einen möglichen Anschlag von Islamisten hat zur Absage
des Braunschweiger Karnevalsumzuges geführt. Die Polizei wollte nach den
Attentaten von Kopenhagen kein Risiko eingehen, die Ermittlungen
laufen.

16.02.2015, 01:32

Braunschweig/Magdeburg l Nur wenige Stunden vor dem Start hat die Polizei am Sonntag den Karnevalsumzug in Braunschweig abgesagt, zu dem 250.000 Besucher erwartet wurden. Ein Informant hatte den Sicherheitsbehörden zuvor über Anschlagspläne aus der islamistischen Szene berichtet. "Die Informationen stammen von einer Person, die wir kennen und die wir auch einschätzen können", erklärte Polizeipräsident Michael Pientka. In Absprache mit der Stadt und den Organisatoren des Karnevals sei der Umzug dann kurzfristig abgesagt worden.

Am Nachmittag sperrte die Polizei Teile der Umzugsstrecke ab, um mit Spürhunden nach Bomben zu suchen. Zwei verdächtige Gegenstände stellten sich jedoch als harmlos heraus. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ein, wollte aber aus taktischen Gründen keine Details nennen. Die Karnevalisten, die teilweise schon angereist waren, feierten in der Stadthalle weiter.

Umzüge in Halle und Köthen finden heute statt

Das Innenministerium in Magdeburg teilte am Sonntag mit, dass es für Sachsen-Anhalt keine "konkrete Bedrohungslage" gebe. Die Rosenmontagsumzüge in Halle und Köthen sollen wie geplant stattfinden. Gleiches gilt auch für die Karnevalshochburgen in Mainz, Düsseldorf und Köln.

Bereits am Sonnabend hatte ein Attentäter in Dänemark zwei Anschläge auf ein Kulturcafé und eine Synagoge verübt, bei denen zwei Menschen ums Leben kamen und mehrere Polizisten verletzt wurden. Der Attentäter selbst starb in der Nacht zu Sonntag bei einem Schusswechsel mit Sicherheitskräften.