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GÜZ Altmark Ab 2017 erste Übungen in Bundeswehr-Übungsstadt

Soldaten aus ganz Europa kommen in die Altmark, um sich auf Einsätze vorzubereiten. Damit die Übungen der Realität besonders nahe kommen, wird an einer gigantischen Übungsstadt gebaut. Firmen im Land profitieren davon erheblich.

22.02.2015, 07:18

Colbitz (dpa/cm) | In der Bundeswehr-Übungsstadt "Schnöggersburg" in der Altmark können ab 2017 die ersten Manöver abgehalten werden. In den fertiggestellten Teilen könne dann der Übungsbetrieb beginnen, teilte ein Sprecher des Heeres mit. Im vergangenen Jahr sei für 16,8 Millionen Euro gebaut worden. Begonnen oder fertiggestellt seien Teile der Verkehrsinfrastruktur samt U-Bahn-Tunnel sowie ein Abschnitt des künstlichen Flusses Eiser samt Brücken. Die ersten Gebäude der "Altstadt" würden entstehen. "Die Bauarbeiten verlaufen planmäßig", sagte der Sprecher.

Die Übungsstadt gehört zum Gefechtsübungszentrum des Heeres in der Colbitz-Letzlinger Heide. Dort bereiten sich schon heute Soldaten verschiedener Länder auf den Ernstfall vor. Mit der Übungsstadt soll das Training mit Blick auf mögliche Straßenkämpfe noch realistischer werden.

Die Bauarbeiten sollen in diesem Jahr weiterlaufen - dafür sind Kosten in Höhe von 19,6 Millionen Euro eingeplant, wie der Sprecher des Heeres weiter mitteilte. Im September werde voraussichtlich mit dem Bau der "Industriestadt" begonnen.

Die Wirtschaft in der Region profitiert laut Bundeswehr erheblich von dem großen Bauprojekt. "Die Aufträge verbleiben überwiegend in Sachsen-Anhalt und Mitteldeutschland", hieß es. Je nach Bauabschnitt variiere der Anteil der Aufträge für Firmen in der Region: Bei der "Verkehrsinfrastruktur" seien es annährend 70 Prozent, bei der "Altstadt" sogar mehr als 85 Prozent.

Das Projekt in der Altmark hat gigantische Ausmaße: Der Übungsraum wird eine Fläche von 27 Hektar haben, allein die Übungsstadt wird Ausmaße von 2,5 mal 2,5 Kilometern haben. Alles in allem sind laut einem Sprecher des Heeres aktuell Gesamtkosten in Höhe von 117,8 Millionen Euro vorgesehen.

Im Gefechtsübungszentrum des Heeres in der Altmark finden den Angaben zufolge pro Jahr rund 21 Übungsdurchgänge an mindestens 240 Übungstagen statt. Bis zu 1500 Soldaten sind beteiligt. Ziel ist, dass deutsche Soldaten und ihre Kameraden aus Nato-Partnerländern bestmöglich auf ihren Einsatz in bebautem Gebiet vorbereitet werden.