1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Heimatliebe auf dem Nummernschild

40 Kreis-Kürzel in Sachsen-Anhalt Heimatliebe auf dem Nummernschild

23.02.2015, 01:41

Magdeburg (dpa) l Zwei Jahre nach der Wiederzulassung ausgedienter Altkennzeichen herrscht auf den Straßen Sachsen-Anhalts große Vielfalt. Im Vergleich zu den regulären Kennzeichen der Kreise sind die seit Ende 2012 wieder erlaubten Abkürzungen früherer Landkreise teils genauso nachgefragt, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Statt 14 gibt es mittlerweile rund 40 verschiedene Kennzeichen bei den Zulassungsstellen im Land.

Beispiel Harz: Seit Wiedereinführung der Altkennzeichen wurden fast 52000 Kennzeichen mit "HZ" für Harz vergeben. Gleichzeitig wurden aber fast 18300 mal "WR" wie Wernigerode, 10600 mal "QLB" wie Quedlinburg und fast 10000 mal "HBS" wie Halberstadt ausgestellt, sagt Kreissprecherin Ingelore Kamann. In der Börde wählten rund 28000 Autobesitzer ein "BK"-Kennzeichen, doch auch alte Kreisbezeichnungen sind beliebt, etwa "BÖ" (knapp 5200) für Bördekreis oder "OK" (knapp 8700) für Ohrekreis.

Im Salzlandkreis wurde das Kreiskennzeichen "SLK" 2007 im Rahmen der Kreisgebietsreform eingeführt, fünf Jahre später konnten Autobesitzer entscheiden, ob sie "SLK" oder ein Altkennzeichen wie zum Beispiel "SBK" für Schönebeck wählen. Vergangenes Jahr hatten die Altkennzeichen leicht die Nase vorne: 50,4 Prozent der Neuzulassungen oder Ummeldungen entfielen auf die alten Kennzeichen wie "SBK", 49,4 Prozent auf das Kreiskennzeichen "SLK", berichtet Sprecherin Alexandra Koch.

Im Altmarkkreis Salzwedel wählt die große Mehrheit der Autobesitzer "SAW". Seit November 2012 wurde dieses Kürzel knapp 20 000 mal vergeben, auf "KLZ" (für Klötze) kamen knapp 1600 Zulassungen und auf "GA" (für Gardelegen) knapp 4200. Manche Karossenbesitzer scheuten sich allerdings auch nicht, das Kreiskennzeichen gegen ein Altkennzeichen zu tauschen: 263 mal wurde von "SAW" auf "KLZ" gewechselt und 670 mal auf "GA".

Der größte Teil der Umkennzeichnungen dürfte allerdings vorbei sein. "Reine Ummeldungen von `ABI` auf ein Altkennzeichen gibt es kaum noch", sagt etwa Anhalt-Bitterfeld-Sprecher Pawelczyk.

Dafür gibt es seit Anfang dieses Jahres eine neue Möglichkeit: Wer nach einem Umzug sein bisheriges Kennzeichen behalten will, kann dies bundesweit tun. Diese Reform soll den Umzug vereinfachen, da keine neuen Schilder mehr ans Auto montiert werden müssen.