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Rückstände aus Müllverbrennung Bürger gegen Hausmüllasche unter Staßfurt

Von Falk Rockmann 28.02.2015, 02:26

Staßfurt l Staßfurter Bürger wollen verhindern, dass Rückstände von Hausmüllverbrennungsanlagen unter ihrer Stadt abgelagert werden. Das machten sie am Donnerstagabend bei einer Infoveranstaltung zum geplanten Dauerbetrieb einer Dickstoffversatzanlage in der Salzstadt deutlich.

Die Minex GmbH betreibt die Anlage auf dem Solfeld des Sodawerks Staßfurt seit sieben Jahren auf Probe. Dabei werden in Gladbeck (Nordrhein-Westfalen) gemischte Stoffe aus Filterstäuben und Reaktionssalzen vor Ort mit Sole (Salzwasser) versetzt und in eine Kaverne gefüllt. Die ist ausgesolt, hat ein Fassungsvermögen von rund 700 000 Kubikmetern und befindet sich etwa 1000 Meter unter der Erdoberfläche. Während Minex-Geschäftsführer Detlef Heine auf Grund geologischer Verhältnisse im Staßfurter Salzsattel "keine besseren Möglichkeiten" kennt, legten die Bürger ihre Sorgen dar, die toxischen Bestandteile (auch Blei und Cadmium) könnten aus den Kavernen ins Grundwasser gelangen.

Auch der Schwerlastverkehr, die Rede ist von 36 Lastern mit Gefahrguttransporten täglich, würde Straßen und Gesundheit der Bevölkerung gefährden. Die Staßfurter Stadträtin Bianca Görke (Linke), eine der Initiatorinnen der Veranstaltung, kritisierte an erster Stelle, dass das Genehmigungsverfahren für den geplanten Dauerbetrieb nicht nach den strengeren Regularien der Abfallentsorgung geführt werde, sondern nach Bergrecht.

Hinweise der Betreiber zu Langzeitsicherheitsnachweisen und Umweltverträglichkeitsprüfungen überzeugen die Kritiker bislang nicht. Für den 31. März hat das Landesamt für Geologie und Bergwesen nun einen Erörterungstermin angesetzt.