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Aufgespießt Namen zur Miete

Von Ernst Günter Wöhler 12.03.2015, 01:29

Reykjavík | Kinder sind uns lieb - und teuer. Ein Kind kostet die Eltern bis zu seinem 18. Lebensjahr rund 130000 Euro. Im Durchschnitt, versteht sich, wie das Statistische Bundesamt für Deutschland errechnet hat.

In Island kann das noch 50 Prozent teurer werden, wenn man nur den falschen Namen wählt. "Alex" zum Beispiel. So sollte das im August 2013 geborene Mädchen von Nanna þórdís Árnadóttir und ihrem Mann heißen.

Kein Name für ein Mädchen! Das entschied das isländische Namenskomitee jetzt und brummte dem Elternpaar ein Bußgeld von umgerechnet zehn Euro auf - täglich! Zu zahlen an den Staat, bis die Árnadóttirs den Namen ändern. Die Behörden hatten bei der Prüfung des Namens festgestellt, dass noch nie ein Mädchen in Island Alex genannt worden sei. Deshalb sei der Name nicht erlaubt.

Die Eltern sehen natürlich überhaupt nicht ein, für den Namen ihres Kind auch noch "Miete" zu zahlen - bis zum 18. Lebensjahr immerhin rund 65000 Euro. "Das ist lächerlich, ich werde das nicht akzeptieren", sagte Árnadóttir und will nun vor Gericht ziehen.

Und ist dafür mit "Alex" bestens präpariert. Die Kurzform von Alexandra bedeutet im Griechischen nämlich "die Männer Abwehrende".