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Schönebecker stellt sich der Polizei Heiße Spur zu Räubern mit der Scream-Maske

Von Matthias Fricke 19.03.2015, 02:28
2012 wurden 1290 Fälle erfasst. Foto: Caroline Seidel/Archiv
2012 wurden 1290 Fälle erfasst. Foto: Caroline Seidel/Archiv dpa

Magdeburg/Schönebeck l Vier Männer betreten am 16. Januar gegen 20 Uhr kurz vor Schließung des Aldi-Marktes in Schönebeck den Kassenbereich. Vermummt sind drei der Unbekannten mit sogenannten Scream-Masken. Sie sind aus dem US-amerikanischen Horrorfilm "Scream" (Schrei!) bekannt. Nur einer der Räuber hat sich lediglich einen Schal vor das Gesicht gezogen. Die Männer fordern mit einer vorgehaltenen Pistole das Bargeld von der Kassiererin. Diese übergibt eine mittlere dreistellige Summe.

Es ist der dritte von insgesamt sechs Überfällen. Eine Serie, die bereits am 13. August 2014 in einem anderen Discount-Markt in Schönebeck begann. Auch damals forderten die Männer mit einer vorgehaltenen Pistole kurz vor Feierabend das Geld aus der Kasse.

In unterschiedlicher Beteiligung schlagen die bewaffneten Männer auch noch im Januar und zweimal im Februar dieses Jahres in Schönebeck und Calbe zu. Polizeisprecher Mike von Hoff: "In allen Fällen waren die Räuber auch maskiert." Allerdings nutzten sie dann später nicht mehr die auffälligen Masken.

Die Kriminalisten aus dem Salzlandkreis beginnen im Umfeld eines 20-jährigen Schönebeckers zu ermitteln. Dieser fühlt sich dadurch offensichtlich so unter Druck gesetzt, dass er zur Polizei geht und teilweise ein Geständnis ablegt. Bei der anschließenden Hausdurchsuchung finden die Beamten aber weder die Tatwaffe noch das erbeutete Bargeld. Es sollen mehrere tausend Euro sein. Nach dem Abschluss der Vernehmung haben die Beamten nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft den jungen Mann wieder freigelassen. "Die Haftgründe reichten nicht aus", sagte der Polizeisprecher. Möglicherweise gelingt es aber nun noch, die anderen Beteiligten ausfindig zu machen. Mike von Hoff: "Wir ermitteln auf Hochtouren."

Im vergangenen Jahr gab es im Land Sachsen-Anhalt 79 bewaffnete Überfälle auf Geschäfte und Einkaufsmärkte. Das sind acht mehr als im vergangenen Jahr. Andreas von Koß vom Landeskriminalamt: "Jede zweite Tat konnte aufgeklärt werden."