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Hotelbuchungen Touristen haben weniger Lust auf Sachsen-Anhalt

Schwerer Start ins Tourismusjahr 2015: Während in allen anderen Bundesländern mehr Übernachtungen gebucht wurden, weist Sachsen-Anhalt ein Minus auf.

Von Rochus Görgen 27.05.2015, 08:24

Magdeburg (dpa) l Der Tourismus in Sachsen-Anhalt steckt nach der Rekord-Aufholjagd 2014 in einer Flaute. Im ersten Quartal dieses Jahres sank die Übernachtungszahl um 0,1 Prozent auf knapp 1,3 Millionen, wie aus einer Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Kein anderes Bundesland hatte in den ersten drei Monaten 2015 einen Rückgang zu verbuchen. Stattdessen ging es bundesweit im Schnitt um 4,7 Prozent nach oben. Den Zahlen zufolge schnitt besonders die Region Magdeburg schlecht ab, während es in Halle aufwärts ging.

Sachsen-Anhalts Tourismusminister Hartmut Möllring (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur in einer ersten Reaktion, die Zahlen seien in Magdeburg wegen vieler großer Tagungen stark schwankend. Er halte am Ziel fest, bis 2020 auf acht Millionen Übernachtungen im Jahr zu kommen. "Das schaffen wir", bekräftigte Möllring. Sachsen-Anhalt habe mit dem Cranach-Jahr, der Luther-Dekade und künftig auch einem neuen Hotel an der Goitzsche viel zu bieten.

Den Zahlen zufolge sank die Zahl der Übernachtungen in Sachsen-Anhalt besonders durch die schwache Nachfrage aus dem Ausland. Die Zahl der Gästeübernachtungen aus dem Ausland ging um 8,6 Prozent auf knapp 74.000 zurück. Der leichte Anstieg bei den Übernachtungen von Gästen aus Deutschland um 0,5 Prozent konnte dies nicht mehr ausgleichen.

Innerhalb der Regionen Sachsen-Anhalts schnitt Magdeburg einschließlich Elbe-Börde-Heide mit minus 5,6 Prozent am schlechtesten ab. Die Region Halle, Saale und Unstrut legte dagegen um 5,7 Prozent zu. In der wichtigsten Tourismusregion - dem Harz - gab es ein kleines Plus von 0,6 Prozent. Auch die Altmark hatte mit 0,8 Prozent ein Plus, während Anhalt-Wittenberg ein Minus von 0,9 Prozent auswies.

Bundesweit konnte im ersten Quartal vor allem Schleswig-Holstein mit einem Plus von 10,1 Prozent punkten. Unter den ostdeutschen Flächenländern führte Mecklenburg-Vorpommern (plus 4,4 Prozent) vor Brandenburg (4,1 Prozent), Thüringen (3,1 Prozent) und Sachsen (2,4 Prozent). Im vergangenen Jahr hatte Sachsen-Anhalt nach dem flutbedingtem Einbruch 2013 einen Rekord mit gut 7,4 Millionen Übernachtungen gezählt.