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Arbeitsmarkt Mehr Arbeitslose durch Sommerflaute

30.07.2015, 14:01

Halle (dpa) | Eine saisontypische Sommerflaute hat die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt im Juli leicht ansteigen lassen. Die Erwerbslosenquote stieg im Vergleich zum Juni um 0,2 Punkte auf 10 Prozent, wie die zuständige Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Halle mitteilte. Gut 116 300 Menschen waren demnach im Juli arbeitslos gemeldet - 2800 mehr als im Vormonat. Damit liegt Sachsen-Anhalt im Trend: Deutschlandweit stieg die Zahl der Arbeitslosen um 61 000 auf 2,773 Millionen. Die Quote kletterte um 0,1 Punkte auf 6,3 Prozent.

Ein typischer Grund für die Entwicklung: Viele junge Menschen beenden im Juli ihre Schule oder ihre Ausbildung, sagte der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius. Neue Ausbildungsverträge oder Beschäftigungen begännen erfahrungsgemäß meist nach den Ferien.

Ein weiterer Effekt sei ein deutlicher Anstieg bei den erwerbslosen Ausländern. Binnen eines Jahres stiegen die Zahlen um 22 Prozent und betraf im Juli 5570 Männer und Frauen. Anerkannte Asylbewerber müssten häufig noch sehr lange auf eine Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse warten und Sprachbarrieren abbauen, sagte Senius.

"In den vergangenen Jahren überdeckte die demografische Entwicklung mitunter die Sommerflaute, weil mehr ältere Arbeitnehmer in die Rente wechselten", sagte Senius. In diesem Jahr sei das nicht der Fall.

Insgesamt ist der Arbeitsmarkt im Land aus seiner Sicht jedoch robust. Im Vergleich zum Vorjahr waren 4100 Menschen weniger arbeitslos. Die Zahl der unterbeschäftigten Erwerbsfähigen, in denen zusätzlich etwa Menschen in Weiterbildungsmaßnahmen der Agentur gezählt werden, sank um 11.700 auf 159.000.