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Sicherheitsschleusen und Alarmpläne Angst vor blutigen Attacken: Einlasskontrollen in allen Gerichten

Von Doreen Fiedler 15.03.2011, 04:32

Die Gerichtsgebäude Sachsen-Anhalts sind nun alle mit Sicherheitsschleusen und Alarmplänen ausgestattet. Nach dem tödlichen Messerangriff im Landgericht Dresden im Sommer 2009 habe Sachsen-Anhalt nach und nach die Sicherheit in den Gerichten erhöht, sagte Landesjustizministerin Angela Kolb (SPD) gestern, als sie die Sicherheitsschleuse im Justizzentrum der Landeshauptstadt Magdeburg einweihte.

Magdeburg (dpa). "Gewalt hat in einem Gerichtssaal nichts zu suchen. Wo Recht gesprochen wird, darf es keine gewalttätigen Übergriffe geben", sagte Kolb. Trotzdem blieben die Gerichtsgebäude natürlich auch in Zukunft öffentlich zugänglich. "Die Justiz hat nichts zu verbergen, die Justiz braucht nichts zu verbergen und die Justiz darf nichts verbergen", ergänzte der Präsident des Oberlandesgerichts Winfried Schubert.

Die Maßnahmen stoßen nach Ansicht der Justizministerin in der Bevölkerung auf großes Verständnis. "Die Bürger wissen es zu schätzen, dass wir uns um ihre Sicherheit kümmern und lassen die Unannehmlichkeit einer Taschenkontrolle oder einer Personenkontrolle über sich ergehen", sagte Kolb. In die Gebäude dürfen keine Waffen wie Pistolen, Messer und Schlagringe, aber auch keine Glasflaschen mitgenommen werden.

Für 72 000 Euro hat das Land unter anderem Metalldetektoren und stichsichere Handschuhe für das Wachpersonal gekauft. Außerdem wurde ein einheitlicher Alarm- und Sicherheitsplan für alle Gerichte ausgearbeitet. Damit hat Sachsen-Anhalt laut Kolb das umfassendste Sicherheitskonzept für Justizgebäude in Deutschland.