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Koalitionsverhandlungen Der Weg für Gemeinschaftsschulen in Sachsen-Anhalt ist geebnet

Von Michael Bock 02.04.2011, 06:33

CDU und SPD haben bei den Koalitionsverhandlungen in Sachsen-Anhalt in einem der schwierigsten Punkte eine Einigung erzielt. Sie wollen zum Schuljahr 2012/2013 längeres gemeinsames Lernen in Gemeinschaftsschulen möglich machen.

Magdeburg. So lautet der Kernsatz des gestern in Magdeburg erreichten Kompromisses der Arbeitsgruppe Bildung, Wissenschaft und Kultur: "Man ist sich darin einig, die Gemeinschaftsschule auf freiwilliger Basis durch gesetzliche Festschreibung als gleichberechtigte Schulform und als vollwertiges Angebot in der Schullandschaft Sachsen-Anhalts zu ermöglichen."

Die Gemeinschaftsschulen führen in der Regel die Klassen 5 bis 12. Grundsätzlich kann dort jeder allgemeinbildende Abschluss erworben werden.

Vorgesehen ist, dass Gemeinschaftsschulen nur dort eingeführt werden, wo Schulträger sowie Eltern, Schüler und Lehrer das auch wollen.

"Es wird niemand gegen seinen Willen zwangsbeglückt", sagte Kultusministerin Birgitta Wolff (CDU). "Das muss vor Ort gewollt sein. Das ist für uns ein wichtiger Punkt."

Sie erwartet indes, dass sich ihre Partei mit dem Kompromiss noch "quälen" wird. Wolff sagte: "Das wird noch ein Überzeugungsprozess innerhalb der CDU, und das sehe ich mit einem lauen Bauchgefühl." Auch in einigen Verbänden müsse die erzielte Einigung erklärt werden: "Da schreit nicht jeder Hurra."

Die Ministerin, die voraussichtlich an die Spitze des Wirtschaftsressorts wechseln wird, erklärte weiter, dass der Bestandsschutz für Gymnasien gesichert sei.

SPD-Verhandlungsführer Stefan Dorgerloh, der als neuer Kultusminister im Gespräch ist, sprach von einem "tragfähigen Kompromiss" und einem für die Schullandschaft "wichtigen Schritt". Der Prozess werde "behutsam" angegangen, beteuerte er.

CDU und SPD streben an, dass die ersten Gemeinschaftsschulen zum Schuljahr 2012/13 die Arbeit aufnehmen.

Dorgerloh verwies darauf, dass es in Thüringen (dort regieren CDU und SPD) eine ähnliche wie die jetzt für Sachsen-Anhalt angestrebte Lösung gebe. "Wir beschreiten keinen Sonderweg", bekräftig-te Dorgerloh.

Die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD, Reiner Haseloff und Katrin Budde, nahmen an der Sitzung der Bildungsarbeitsgruppe teil.

Sachsen-Anhalt/Meinung I