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Hochwasserlage in Sachsen-Anhalt spitzt sich weiter zu Rinder von Havel-"Insel" mit Fähre in Sicherheit gebracht

14.01.2011, 04:27

Die Hochwasserlage spitzt sich in Sachsen-Anhalt weiter zu. Meteorologen sagen neben Tauwetter ergiebigen Regen voraus. Dies lässt einige Flüsse weiter ansteigen. Bei Garz wurden gestern 36 vom Hochwasser der Havel eingeschlossene Rinder mit einer Fähre gerettet.

Magdeburg/Havelberg (dpa/sl). Wie die Landeshochwasserzentrale in Magdeburg gestern mitteilte, ist an den Hochwassermeldepegeln "mit dem erneuten Überschreiten höherer Alarmstufen zu rechnen". Vielerorts sind Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks (THW) und weitere Helfer unermüdlich dabei, Sandsäcke zum Schutz von Gebäuden und Straßen zu stapeln.

Der Schwerpunkt des Hochwassers an der Saale hatte sich unterdessen von Halle nach Bernburg verlagert. "Wir haben alle Vorkehrungen für den Notfall getroffen", sagte Wolfgang Knopf, Referent des Oberbürgermeisters. Der Fluss erreichte am Unterpegel Bernburg einen Wasserstand von etwa 5,70 Meter. Normal sind dort zwischen 1,50 und 2,50 Meter. Im Verlauf des Tages wurde das Erreichen des Hochwasserscheitels von 5,80 Meter erwartet. Um ein Verkehrschaos durch das Hochwasser zu vermeiden, wurde an einer der viel befahrenen Straßen in Bernburg das Wasser von Feuerwehr und THW abgepumpt.

In Halle war der Wasserstand der Saale am Pegel Trotha gesunken und lag gestern Mittag bei 6,48 Meter. Das entspricht aber immer noch der Alarmstufe 4. Normal ist dort ein Wasserstand von etwa zwei Metern. Die Auengebiete der Saale und der Weißen Elster in Halle standen weiter großflächig unter Wasser.

Unterdessen steigt die Elbe weiterhin langsam an. Für die Pegel Barby (Salzlandkreis) und Niegripp (Jerichower Land) gilt die Alarmstufe 2. Voraussichtlich morgen muss zur Entlastung der Elbe das Pretziener Wehr gezogen werden. Das teilte gestern Abend Christian Jung von der Hochwasserschutzzentrale mit. "Ob es dabei bleibt, kann ich noch nicht genau sagen, aber diesen Termin haben wir anvisiert", so Jung gestern Abend. Hintergrund sich Deichbauarbeiten am Umflutkanal zwischen Gübs und Heyrothsberge.

36 Kühe, die auf einer Insel bei Garz nahe Havelberg vom Hochwasser der Havel eingeschlossen waren, sind gestern Nachmittag mit einer alten Fähre sicher an Land gebracht worden. Die Anhöhe wurde wegen des steigenden Hochwassers immer kleiner und droht, in den kommenden Tagen überschwemmt zu werden. Deshalb entschied sich der Besitzer der Rinder für die aufwändige Rettungsaktion. Dafür wurde die alte Sandauer Fähre reaktiviert. Mit Sondergenehmigung fuhr ein Schubboot sie von Havelberg nach Garz. Hier nahm sie zunächst Traktor samt Viehanhänger auf und schipperte diese zur "Insel", wo die Tiere aufgeladen und über den Wasserweg auf Festland gebracht wurden.