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In der (Show-)Küche treffen die Spitzenkandidaten von CDU und SPD vor der Landtagswahl erstmals direkt aufeinander Köche beim Duell verraten einige Geheimnisse

Von Jens-Uwe Jahns 27.01.2011, 04:31

Magdeburg. So richtig heiß war beim ersten direkten Aufeinandertreffen der Spitzenkandidaten von CDU und SPD vor der Landtagswahl nur das Fett in der Pfanne. Ansonsten verteilen Reiner Haseloff (CDU) und Jens Bullerjahn (SPD) am Dienstag im Magdeburger Opernhaus jede Menge Nettigkeiten, als sie sich mit Kochlöffel und Pfeffermühle auf Augenhöhe begegnen. Auf Einladung des Stadtmarketingvereins "Pro Magdeburg" kochen die Spitzenpolitiker an der Seite von Stadtmanager Georg Bandarau Gerichte ihrer Heimatregion.

Während sich Haseloff an Ofengemüse mit Putenschnitzel und Salat "Flämingwiese" probiert, geht Bullerjahn mit Mansfelder Schwarzbierfleisch ins Rennen. Haseloff lässt für seinen Salat die grüne Paprika links liegen: "Die sind geschmacklich grenzwertig, ich will ja die A-14-Verlängerung. Mit den Gelben kann man, mit den Roten kann man sogar sehr gut (kochen). Und: Derzeit sind die Gelben ja kaum noch zu sehen."

Zwischen all der Würfelschneiderei von Fetakäse und Melone gesteht der Physiker Haseloff, dass er seiner Frau in den ersten drei Jahren täglich einen Brief schrieb: "Sie studierte ja in Budapest." Noch heute schreibt er ihr regelmäßig Briefe: "Auf einem Blatt Papier kann man mehr Gefühl unterbringen als verbal – und Briefe bleiben immer." Vier- bis fünfmal täglich telefonieren Herr und Frau Haseloff miteinander, "und jede Stunde schreibe ich ihr eine SMS".

Das wiederum bringt Bullerjahn zu einer neuen Erkenntnis: "Jetzt weiß ich, wem er in den Kabinettssitzungen immer simst." Der Sozialdemokrat hat als Seemann auch täglich Briefe an seine bessere Hälfte geschrieben: "Das Problem war nur, ich konnte sie nie abschicken." Irgendwann blieb das mit der Schreiberei: "Ich rede lieber."

Mit einem Hauen und Stechen ist im Wahlkampf eher nicht zu rechnen. Bullerjahn: "Wir gehen nicht aufeinander los." Damit es für den Wähler aber nicht zu langweilig wird, wolle man in den nächsten Wochen "noch ein bisschen was machen – das haben wir schon miteinander abgesprochen".