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Ökologisch sensible Flächen an einstiger Grenze werden nach Vertrag gesichert und ökologisch entwickelt Land übernimmt Verantwortung für Grünes Band

Von Winfried Borchert 29.01.2011, 04:35

Magdeburg. Das sogenannte Grüne Band an der früheren innerdeutschen Grenze wird dauerhaft für die Natur gesichert. Als letztes der ostdeutschen Bundesländer hat Sachsen-Anhalt gestern 1700 Hektar ökologisch wertvoller Grundstücke im einstigen Todesstreifen vom Bund übernommen.

Sachsen-Anhalts Umweltminister Hermann Onko Aeikens und die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesumweltminister, Ursula Heinen-Esser (beide CDU), unterzeichneten gestern in Magdeburg den Übernahmevertrag.

Sachsen-Anhalt will diese Flächen allerdings nicht selbst behalten, sondern hat in einem kurz darauf geschlossenen zweiten Vertrag die Grundstücke an die Landesstiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz (SUNK) übertragen.

Darüber hinaus übergab der Bund kostenlos 1800 Hektar Grundstücke des sogenannten Nationales Naturerbes. Dieses im Eckertal im Harz gelegene Areal wird vom Nationalpark Harz übernommen.

Ursula Heinen-Esser sagte, das Nationale Naturerbe sei "ein Projekt ganz wichtigen Ranges". Allein das Grüne Band habe 109 verschiedene Biotop-Typen, in denen mehr als 160 gefährdete Tier- und Pflanzenarten heimisch sind. "Ich freue mich, dass Sachsen-Anhalt dafür die Verantwortung übernimmt."

Minister Aeikens erklärte, das Grüne Band sei zugleich "ein Mahnmal für die deutsche Teilung" und habe insofern "eine Doppelfunktion, vor allem auch für künftige Generationen".

SUNK-Vorsitzender Peter Oleikiewitz räumte freimütig ein: "Ich weiß noch nicht so recht, was da auf uns zukommt." Es müssten zahlreiche Splitterflächen erfasst und vor schädlicher illegaler Nutzung bewahrt werden. "Die Übertragung der Flächen hat seit der Wende 20 Jahre gedauert. Es wird noch einmal 20 Jahre dauern, bis das Grüne Band so aussieht, wie wir uns das vorstellen", sagte Oleikiewitz.

Der BUND begrüßte die Flächenübernahme. Landeschef Oliver Wendenkampf sagte, man werde das BUND-Projekt für naturnahen Tourismus am Grünen Band fortführen und suche die Zusammenarbeit mit der Landesstiftung.