1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Studie: Immer weniger Bürger in Ehrenämtern

Studie: Immer weniger Bürger in Ehrenämtern

02.05.2012, 03:22

Halle/Magdeburg (dpa) l Eine Studie bescheinigt den Menschen in Sachsen-Anhalt, sich weniger freiwillig zu engagieren. Über mangelndes Interesse können viele Freiwilligenagenturen aber nicht klagen. "Wir haben eine kontinuierlich wachsende Nachfrage", sagte der Geschäftsführer der Freiwilligenagentur Halle, Olaf Ebert. Ebert ist zugleich Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Sachsen-Anhalt und stellt fest: "Die Menschen sind zunehmend weniger bereit, sich in Vereinsstrukturen dauerhaft zu engagieren."

Deutlich stärker gefragt sind dagegen Projekte, berichtet die Leiterin der Magdeburger Freiwilligenagentur, Birgit Bursee. Junge wie alte Menschen wollten und könnten immer weniger sagen, was in einigen Jahren sei, deshalb fehlten vielfach Freiwillige. "Die Telefonseelsorge und Hospizarbeit haben erhebliche Probleme", sagte Bursee. Hier sei eine aufwändige Qualifizierung nötig, wenn sich jemand nicht auf Dauer engagieren wolle, lohne das nicht.

Wie Ebert sieht auch Birgit Bursee es als notwendig an, mit Freiwilligen anders umzugehen und ihre Arbeit anzuerkennen. "Selbst wenn sie keinen Lohn bekommen, ist ihre Arbeit nicht umsonst", sagte Bursee. Die Formen der Anerkennung könnten von einer Qualifizierung bis zu einer Eintrittskarte reichen.

Laut der Studie "Bürgerliches Engagement in Sachsen-Anhalt" von TNS Infratest Sozialforschung erlitt das freiwillige Engagement im Land zwischen 2004 und 2009 einen so empfindlichen Rückschlag wie in keinem anderen Bundesland. Vor allem bei Sport und Bewegung sowie in Kindergarten und Schule engagieren sich deutlich weniger Menschen freiwillig. Vor allem unter 30-Jährige und Männer fehlten. Mehr Engagement im sozialen und gesundheitlichen Bereich habe das nicht aufwiegen können. Seite 5