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Wahlkreis Magdeburg-Schönebeck Linke-Kandidatin bricht SPD-Bastion: Hein zieht direkt in den Bundestag

Von Rainer Schweingel, Birgit Ahlert und Peter Ließmann 28.09.2009, 04:58

Rosemarie Hein ist die neue Wahlkreisabgeordnete der Landeshauptstadt / Schönebeck im Bundestag. Die Linke-Kandidatin setzte sich überraschend gegen Bernd Heynemann ( CDU ) und Burkhard Lischka ( SPD ) durch. Der Bundestagswahlkreis Magdeburg als bisherige SPD-Bastion ist damit erstmals gefallen.

sern. Der Blick in die Wahlbezirke zeigt auch : Den Schönebecker Teil des Wahlkreises hat Heynemann gewonnen. Siegerin Hein dagegen holte die entscheidenden Stimmen in der Landeshauptstadt. Für eine Stellungnahme war Heynemann gegen 22. 45 Uhr nicht zu erreichen.

Abgeschlagen landete Burkhard Lischka auf dem dritten Platz. Mit rund 18 Prozent Verlust gegenüber der Wahl 2005 mehr als ein ernüchterndes Ergebnis. Schließlich hatte die SPD mit Uwe Küster den Wahlkreis viermal nacheinander und unabhängig vom jeweiligen Bundestrend für sich entschieden.

Schönebeck / Magdeburg. Die Entscheidung über den Sieg im Kampf um das Direktmandat war so überraschend wie spannend. Erst kurz vor 23 Uhr stand mit Sicherheit fest, wer den Wahlkreis Magdeburg-Schönebeck künftig im Bundestag vertreten wird. Es ist Rosemarie Hein. Die Linke-Kandidatin konnte die meisten Stimmen im Wahlkreis auf sich vereinen und gewann mit hauchdünnem Prozent Vorsprung vor Bernd Heynemann ( CDU ). Hein zeigte sich über den Wahlausgang " sehr erfreut. Noch nie hatten wir ein Mandat, deshalb hatte ich den Gedanken daran bis gestern weggeschoben. Jetzt ist die Freude natürlich groß. " Die Linken feierten sie bei der Wahlparty, danach wollte sich Hein " zurückziehen und alles erstmal setzen lassen. "

Bernd Heynemann erzielte ebenfalls ein gutes Ergebnis, auch wenn es für den Einzug in den Bundestag nicht reicht. Immerhin konnte der Christdemokrat gegenüber 2005 sein Ergebnis um mehr als sechs Prozent der Stimmen verbes-Damit kann von einem politischen Erdrutsch gesprochen werden, zumal die SPD noch vor rund drei Monaten die Kommunalwahl in Magdeburg knapp gewonnen hatte. Burkhard Lischka wertet das Wahlergebnis als " bitter und eine Herausforderung zugleich ". Er führt das schlechte Abschneiden der SPD im Wahlkreis auf den Bundes trend zurück. " Es muss uns gelingen, die SPD wieder als Partei der sozialen Gerechtigkeit deutlich zu machen. " Lischka zieht über die Landesliste der SPD in den Bundestag ein.

FDP-Kandidat Ulrich Koehler kam auf 6, 6 Prozent. Dorothea Frederking ( B 90 / Grüne ) erreichte 5, 8 Prozent.