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Neues Schutzkonzept Hochwasser: Bürger haben jetzt das Wort

Der Plan ist ehrgeizig: Bis zum Spätsommer soll das
Hochwasserschutzkonzept für Magdeburg stehen. Nach der Flutkatastrophe
2013 rüstet sich die Stadt für künftige Hochwasser bis 7,80 Meter. In
die Erarbeitung eines wirksamen Konzeptes sollen auch die Vorschläge der
Bürger einbezogen werden.

Von Michaela Schröder 19.03.2014, 02:18

Magdeburg l Neun Monate nach der verheerenden Flut hat die Verwaltung jetzt die dramatischen Tage und die wichtigsten Entscheidungen zur Gefahrenabwehr noch einmal chronologisch aufbereitet. Entstanden ist im Rathaus ein ausführlicher Bericht über die Ereignisse, Abläufe und Koordination sowie erste Hinweise für eine verbesserte Katastrophenabwehr. Der Bericht, der seit gestern der Öffentlichkeit zugänglich ist, soll sozusagen als Basis zu einem neuen Hochwasserschutzkonzept der Landeshauptstadt dienen. Das will die Stadt gemeinsam mit den Bürger erarbeiten.

"Erste Baumaßnahmen sollen noch 2014 beginnen."

Im Ergebnis will die Verwaltung dem Stadtrat im Spätsommer eine Drucksache vorlegen, die konkrete Maßnahmen und Investitionen auflistet, um die Hochwasservorsorge zu verbessern und die Gefahrenabwehr zu optimieren. Erste bauliche Maßnahmen zur Verbesserung des technischen Hochwasserschutzes sollen laut Oberbürgermeister Lutz Trümper noch 2014 beginnen.

"Wir wollen interessierten Bürgern die Möglichkeit geben, den Hochwasserberichtzu lesen und dazu Position zu beziehen", erklärte Trümper gestern im Rahmen der Veröffentlichung der Dokumentation. Der Bericht ist daher ab sofort auf der Internetseite der Landeshauptstadt abrufbar. In einem Forum haben die Bürger zudem die Möglichkeit, ihre Anmerkungen zu äußern. "Wir werden alle Anregungen aus dem Stadtrat und von den Bürgern prüfen", verspricht der Beigeordnete für Kommunales, Umwelt und allgemeine Verwaltung, Holger Platz, dessen Dezernat den Hochwasserbericht federführend erarbeitet hat.

"Wir werden alle Anregungen von den Bürgern prüfen."

Erste Ergebnisse dieser Untersuchungen, insbesondere zur Verbesserung des technischen Hochwasserschutzes, werden in den nächsten Wochen u.a. in Bürgerversammlungen der Öffentlichkeit vorgestellt. So wird es am 31. März eine Veranstaltung zum Stand der Planungen für die Zollstraße auf dem Werder geben.

Insgesamt stehen 25 Millionen Euro im städtischen Haushalt 2014 für die Beseitigung von Hochwasserschäden und eine bessere Vorsorge zur Verfügung.

Der Hochwasserbericht sieht u.a. vor: Alle Hochwasserschutzmaßnahmen werden künftig auf ein Hochwasser von 7,80 Meter ausgelegt. Bis Juni 2013 war man von 6,80 Meter Höchstpegel ausgegangen. Zur Verbesserung der Logistik werden mehrere geeignete Sandsackbefüllplätze vorgeplant. Zudem soll die Information der Einsatzkräfte verbessert werden und geeignete Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Ehrenamtliche Bürger sollen als Hochwasserbeauftragte zwischen Katastrophenstab und Anwohnern agieren.