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Gymnasiasten holen Titel im Roboter-Programmieren Schüler aus Magdeburg sind Weltmeister

Von Elisa Sowieja 02.07.2013, 03:24

Magdeburg/Eindhoven. Wir sind Weltmeister - wenn schon nicht im Fußball, dann zumindest im Roboter-Programmieren. Zwei Schüler aus Magdeburg haben in ihrer Kategorie jetzt den Titel geholt. Bei den Älteren wurde ein Magdeburger Team Vizeweltmeister.

Ein Roboter rollt durch ein eingestürztes Haus, vorbei an Trümmerhaufen. Er muss schnell die Verschütteten finden - und dann nichts wie raus aus der Gefahrenzone. Dieses Szenario haben am Wochenende Teams aus aller Welt im holländischen Eindhoven nachgestellt, und zwar in der Miniaturversion. Als Haus diente ein 30 Zentimeter hohes Labyrinth, den Schutt simulierten Wachssteine, die Menschen waren Wärmeplatten an den Wänden.

Roboter rettet Verschüttete aus eingestürztem Haus

22 Schüler-Teams gingen in dieser Kategorie des Junior-RoboCups an den Start. Sie kamen etwa aus Portugal, den USA und Japan. Durchgesetzt haben sich Lukas Hoyer und Marius Weiser aus Magdeburg. "Unser Ziel war es, bei der WM dabeizusein - über einen Sieg haben wir gar nicht nachgedacht", erzählt Marius Weiser gestern am Telefon, als er mit dem Zug zurück in die Heimat fährt.

Qualifiziert hatten sich die Zehntklässler im April in Magdeburg. An ihrem Roboter, ein 20 Zentimeter hohes Gefährt aus braun-gelben Leiterplatten - hatten sie zuvor ein Jahr lang herumprogrammiert und -geschraubt. Marius: "Wir mussten ihm beibringen, wie man an einer Wand entlangfährt, wie man über Zahnstocher rollt, wie man um Hindernisse herumfährt, ohne sich zu verhaken..." Da gingen so einige Nachmittage drauf.

Das Ergebnis präsentierten die Schüler des Siemens-Gymnasiums nun an drei Tagen in mehreren Durchgängen. Stoppuhr an und los ging es: Umso mehr Verschüttete der Roboter fand, desto mehr Punkte gab es - natürlich ohne, dass ihre Erschaffer Hand anlegen mussten.

Auch bei der Erwachsenen-Version des RoboCups punkteten Tüftler aus Sachsen-Anhalt: "robOTTO", ein zehnköpfiges Studententeam der Magdeburger Universität, wurde in seiner Kategorie Vizeweltmeister. Die Aufgabe: Auf einem Mini-Fabrikgelände mussten die Roboter Chips - sie sehen aus wie Eishockey-Pucks - zwischen Produktionsmaschinen hin- und herschieben. "Mit unserer Punktzahl haben wir sogar einen Teamrekord aufgestellt", erzählt Teammitglied Alexander Ratai stolz.

Insgesamt traten beim RoboCup 2500 Schüler, Studenten und Wissenschaftler aus 40 Ländern an - darunter mehrere Mannschaften aus Deutschland. Das Team "robOTTO" und Lukas Hoyer kannten den Trubel schon: Sie waren auch 2011 bei der WM in Mexiko dabei.