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Kurzschluss im Stromkasten? Zwölf Tote bei Feuer in türkischem Mädchenwohnheim

Die Mädchen sprangen aus dem Fenster, um sich vor den Flammen zu retten. Für viele kam jedoch jede Hilfe zu spät. Der Brand in einem türkischen Wohnheim löst Entsetzen aus.

30.11.2016, 10:15

Istanbul (dpa) - Bei einem Brand in einem Mädchenwohnheim in der türkischen Provinz Adana sind elf Kinder und eine Lehrerin getötet worden.

Die Ursache des Brandes vom Dienstagabend sei vermutlich ein Kurzschluss, dies sei jedoch noch nicht abschließend geklärt, meldete die Nachrichtenagentur DHA am Mittwoch. 24 Schülerinnen wurden laut DHA verletzt.

Gegen neun Personen werde wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Sechs seien festgenommen worden, darunter der Direktor des Wohnheims. Die vierjährige Tochter des Direktors sei unter den Toten. Nach Angaben des Bürgermeisters der südtürkischen Stadt Adana, Hüseyin Sözlü, handelt es sich bei den anderen Kindern um Schülerinnen zwischen 11 und 14 Jahren.

Entgegen der Angaben von Dienstagabend, nach denen in dem Heim etwa 200 Schülerinnen untergebracht seien, hieß es nun, 34 Schülerinnen seien beim Ausbrauch des Feuers im Wohnheim gewesen.

Der Brand brach laut DHA im Eingangsbereich aus und breitete sich schnell aus, weil ein Großteil des Gebäudes aus Holz bestand. Der Sender CNN Türk berichtete unter Berufung auf Sözlü, die Türen zur Feuertreppe seien verschlossen gewesen. Die Schlafräume hätten sich im obersten Stockwerk des Hauses befunden. In Panik seien einige Schülerinnen aus dem Fenster gesprungen, um sich vor den Flammen zu retten.

Die Schülerinnen hätten die Scheiben zerschlagen, berichtete CNN Türk weiter. Viele seien vom einstürzenden Dach erschlagen worden. Die Feuerwehr habe den Brand erst nach drei Stunden unter Kontrolle bringen können.

Innenminister Süleyman Soylu und Familienministerin Fatma Betül Sayan Kaya reisten noch am Abend zum Unglücksort. Kaya sagte, die Hintergründe des Feuers werden untersucht, insbesondere die Behauptungen, dass die Türen zum Notausgang verschlossen gewesen seien. Psychologen seien vor Ort, um die betroffenen Familien zu unterstützen.