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Ärger über soziale Einschnitte Vorsprung der Tories vor britischen Neuwahlen schmilzt

Geplant war eigentlich ein Erdrutschsieg für die britischen Konservativen um Premierministerin Theresa May. Doch die angekündigten Einsparungen bei den Sozialleistungen, die vor allem viele Ältere treffen, sorgen für überraschende Umfragewerte.

28.05.2017, 13:53

London (dpa) - Eineinhalb Wochen vor der britischen Parlamentswahl ist der Vorsprung der regierenden Konservativen vor der Labour-Partei stark geschrumpft. Die Tories von Premierministerin Theresa May liegen nach Umfrage des britischen ORB-Instituts nur noch sechs Prozentpunkte vor Labour.

Die Konservativen kamen auf 44 und Labour auf 38 Prozent. Befragungen durch vier andere Meinungsforschungsinstitute ergaben zwar einen größeren Abstand von 7 bis 14 Prozentpunkten zwischen den großen Parteien. Im April hatten die Konservativen aber noch mit über 20 Prozentpunkten vor der Arbeiterpartei von Jeremy Corbyn gelegen.

Grund für die schlechten Umfragewerte der Konservativen dürften vor allem angekündigte Einsparungen bei den Sozialleistungen sein, die vor allem viele Ältere treffen. So soll eine Heizzulage nicht mehr allen Rentnern gewährt werden. Streit gab es auch um Pflegekosten.

Die Umfragen haben aber Haken: May wird von vielen Briten für den besseren Premier gehalten; sie trauen das Amt dem Altlinken Corbyn nicht zu. Außerdem hat Großbritannien ein reines Mehrheitswahlrecht. Nur wer in seinem Wahlkreis mehr Stimmen auf sich vereint als jeder der Mitbewerber erhält einen Sitz im Parlament. Es gibt 650 Wahlkreise.

Die Liberaldemokraten kamen in den Umfragen auf 7 bis 9 Prozent, die EU-feindliche und rechtspopulistische Partei Ukip auf 4 bis 5. Alle Befragungen erfolgten nach dem Terroranschlag von Manchester.

Die Briten werden am 8. Juni ihr neues Parlament wählen. Mit der vorgezogenen Abstimmung will sich May mehr Rückendeckung für die bevorstehenden Verhandlungen zum EU-Austritt (Brexit) verschaffen.

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