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Projekt läuft weiter Orgelpfeifenpaten gefunden

„Orgelpfeifenpaten gesucht“. Die Aktion zu Gunsten der Kleinmühlinger Kirche läuft weiter.

Von Heike Liensdorf 09.01.2017, 19:40

Kleinmühlingen l Für die Rühlmannorgel in der Kirche Kleinmühlingen hat es eine Generalüberholung gegeben. Augenmerk lag auf dem Reinigen der Orgelpfeifen. Einige Holzpfeifen sind bereits, andere müssen noch erneuert werden. Um die Kosten stemmen zu können, hat der Kirchbauverein des Ortes aufgerufen, Patenschaften zu übernehmen. Die Vorsitzende des Kirchbauvereins zeigte sich damals zuversichtlich, dass diese Aktion Früchte tragen wird.

Und nun - ein Jahr nach dem Aufruf in der Zeitung - freut sie sich, dass sie recht behalten hat. Patenschaften für Pfeifen sind für jeweils 25, 50 und 100 Euro erhältlich. „Bislang gibt es 38 Spender. Jeder hat eine Urkunde erhalten. 35 Pfeifen sind vergeben - im September waren es erst 27“, erzählt Helga Sebon. „Auch größere Spenden sind eingegangen, die Spender wollten aber nur eine Pfeife.“ Von den 702 Orgelpfeifen würden noch über 600 auf Paten warten, darunter 5 von 27 Prospektpfeifen.

Die Gründe und Anlässe für eine Patenschaft seien vielfältig, weiß Helga Sebon: Weil sie Mitglieder der Kirchgemeinde beziehungsweise des Kirchbauvereins Kleinmühlingen sind. Weil sie der Kirche und dem Kirchbauverein nahe stehen. Weil sie die Meinung vertreten, so hört es die Vorsitzende öfter: „Wir sind keine Kirchenmitglieder, aber für den Erhalt der Orgel spenden wir als Mühlinger.“ Sie berichtet auch von der ehemaligen Mühlingerin Lilli Henkel, geb. Weimann. Sie lebte von 1943 bis 1945 in Kleinmühlingen, wurde in der hiesigen Kirche getraut und fühle sich noch immer mit dem Ort verbunden. Nun eben auch durch das Orgelpfeifen-Projekt.

Und dann seien da noch die Pfeifen-Spenden als Geschenke für Mutter, Enkel, Frau ..., zum Geburtstag oder Hochzeitsjubiläen. Oder auch Vereine, die Finanzspritzen geben wie Jagdgenossenschaft oder Handwerkermännerchor Schönebeck, merkt Helga Sebon an.

Rückblick: Im April 2016 ist die Orgel zur vollständigen Sanierung ausgeschrieben worden. Den Zuschlag hat Orgelbauer Martin Lodahl aus Dingelstedt erhalten. „Der Aufruf zu Spenden ergab bisher gut zwei Drittel der geplanten Kosten“, kann Helga Sebon erfreut mitteilen. Ein Antrag auf Zuschuss durch den Baulastfonds der Kirche wurde genehmigt, denn: „Der Zustand und auch der Klang der Orgel rechtfertigen diese Maßnahme, ebenso die sichtbare Bereitschaft der Bürger, diese Orgel wieder in einen ordentlichen Zustand zu versetzen“, zitiert die Vorsitzende aus der Begründung.

Ziel ist es, das Pfeifenwerk gründlich aufzuarbeiten, fehlende Pfeifen nachzubauen und defekte spielbar machen, zudem den Spieltisch wieder in Ordnung bringen, also klappernde Tasten befestigen und Holzwurm bekämpfen. „Ende Oktober wurde der Balg der Windlade beledert“, sagt Helga Sebon und erklärt: „Weitere Arbeiten werden erst im Frühjahr erfolgen, da die Orgel zum Adventskonzert am 10. Dezember spielbar sein sollte.“