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Rat entscheidet Gerätehaus soll an den Jugendklub

Auch wenn die Verbandsgemeinde sich das anders gewünscht hätte: Das neue Gerätehaus der Wuster Wehr soll am Jugendklub entstehen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 02.03.2017, 13:40

Wust l Diese Entscheidung fassten die Ratsmitglieder mehrheitlich bei einer Gegenstimme am Mittwochabend in nichtöffentlicher Sitzung. Zuvor hatte Bürgermeister Bodo Ladwig die Räte und auch die Öffentlichkeit an die beiden möglichen Standorte für das dringend benötigt neue Gerätehaus geladen. Zunächst traf man sich an der Stelle, wo bis letztes Jahr der Bauhof stand – er musste nach Flutschaden abgerissen werden. Der Ersatzneubau könnte – so die Idee der Verbandsgemeinde im vergangenen Jahr, als die Planungen für den Standort Jugendklub schon in Gange waren – dann gleich so gestaltet werden, dass hier auch die Feuerwehr Platz findet. Also wurden die Planer beauftragt, ein neues Projekt zu entwerfen, in das die Feuerwehr integriert wird. Die Gesamtinvestitionen würden sich auf 1,23 Millionen Euro belaufen, zu 100 Prozent gefördert werden 970 000 Euro für den Bereich des Bauhofes über die Flutschadensbeseitigung. Das Defizit von rund 260 000 Euro trägt die Verbandsgemeinde als Träger der Feuerwehr. Der Bauhof hätte 209 Quadratmeter Stellfläche für Fahrzeug, Werkstatt und Lager, die Feuerwehr 224 Quadratmeter. „Viel zu klein“, sagen die Kameraden der Feuerwehr, „da können wir gleich in unserem alten Gerätehaus bleiben, das wäre keine Verbesserung“. Und auch der Platz für den Bauhof reicht nicht mehr. „Derzeit haben wir alles, was hier untergebracht werden muss, auf fünf Gebäude im Ort verteilt. Das passt nur wieder in das neue Gebäude, wenn es allein vom Bauhof genutzt wird“, stellt Bodo Ladwig seinen Standpunkt klar.

Auch die beiden Familien, die unmittelbar am Bauhof leben, waren anwesend. Sie sind gegen die Pläne mit der Feuerwehr. „Wenn das so kommt, ziehen wir weg“, so der Bewohner des Hauses, das unmittelbar auf dem Grundstück steht. „Mit der Bewegung, die hier in der Woche durch den Bauhof herrscht, können wir leben. Wenn aber noch die Feuerwehr dazu kommt, hat man hier keine Ruhe mehr.“

Auch das Gelände am Jugendklub, in dem eine Baufirma gerade die flutbedingten Feuchtigkeitsschäden beseitigt, wurde in Augenschein genommen. Planer Michael Wege stellte kurz vor, wie die Pläne aussehen: Eine Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen wird gebaut, dazu ein Verbinder zum Jugendklub, in dem sich weitere Räume unter anderem für Versammlungen oder die Jugendwehr befinden. Mit diesen Bedingungen können sich die Kameraden sehr gut anfreunden, „das wäre optimal für uns“, so Wehrleiter Torsten Reumann.

Die Kosten für dieses Projekt: 680 000 Euro. Dafür könnten 125 000 Euro Fördermittel beim Land beantragt werden. Im Falle einer Zusage würden für die Verbandsgemeinde also 559 000 Euro Investitionssumme bleiben – rund 300 000 Euro mehr als beim Bauhof. Es muss allerdings schnell gehen: Die Fördermittel müssen bis spätestens Februar 2018 verbaut sein.

„Uns ist schon bewusst, dass das den Haushalt der Verbandsgemeinde mehr belastet“, so Bodo Ladwig, der auch Mitglied im Rat der Verbandsgemeinde ist. Im bereits beschlossenen Haushalt ist das Geld für die Jugendklub-Variante bereits eingeplant. Während der Diskussion zum Etat hatten verschiedene Räte den Wunsch geäußert, dass man auf die kostengünstigere Variante zurückgreifen sollte. Auch Bürgermeisterin Steffi Friedebold, auf der Sitzung in Wust anwesend, warb für die Bauhofvariante. Aber der Gemeinderat entschied sich deutlich für den Jugendklub. „Und für die Jugendlichen finden wir eine andere Lösung“, so Bodo Ladwig.