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Pneumokokken – ein unterschätztes Risiko

11.02.2010, 15:44

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählen Pneumokokken zu den gefährlichsten bakteriellen Erregern für den Menschen. Pneumokokken können Lungenentzündung, Hirnhautentzündung, Blutvergiftung sowie Mittelohr- oder Nasennebenhöhlen-Entzündung verursachen. Bis zu 12.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an den Folgen einer Pneumokokken-Infektion. Eine Impfung kann schweren Lungenentzündungen, die durch Pneumokken-Bakterien verursacht werden, vorbeugen.

Gefährliches Zusammenspiel mit der Grippe
Sowohl die saisonale Grippe (Influenza) als auch die neue Grippe (Influenza A/H1N1) schwächen die Abwehrkräfte der Betroffenen. Damit steigt das Risiko, zusätzlich an bakteriellen Lungenentzündungen zu erkranken, häufig hervorgerufen durch Pneumokokken. Aktuelle Daten aus den USA belegen, dass bei Todesfällen im Rahmen der Schweinegrippe zusätzliche Lungenentzündungen durch Pneumokokken aufgetreten sind, die den Krankheitsverlauf verschlimmerten.
Die Experten des Robert Koch-Instituts empfehlen deshalb angesichts einer weltweiten Grippewelle (Pandemie) die Impfung gegen Pneumokokken-Erkrankungen. Dies soll die Zahl schwerer Lungenentzündungen und daraus resultierender Todesfälle verringern.

Für wen ist die Impfung besonders zu empfehlen?
Alle Menschen ab 60 Jahren. Mehr als 70 % der schweren Lungenentzündungen und fast 60 % der Todesfälle aufgrund einer Lungenentzündung könnten in dieser Altersgruppe vermieden werden.

... Menschen mit Grunderkrankungen wie Asthma, chronische Bronchitis, Diabetes mellitus, Leber- und Nierenerkrankungen, chronische Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Rheuma.

... Säuglinge und Kleinkinder zwischen zwei und 23 Monaten. Für sie gibt es spezielle Impfstoffe, mit dem gemäß Impfkalender einer Pneumokokken-Erkrankung vorgebeugt werden kann.

Der Impfschutz hält bei Erwachsenen ca. fünf Jahre. Danach sollte bei Menschen mit erhöhtem Risiko überprüft werden, ob eine erneute Impfung nötig ist. Ein Schutz, der vom Robert Koch-Institut für diese Menschen empfohlen und von den Krankenkassen erstattet wird.