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"Rolli" fährt Auto – Bayerischer Staatspreis für schwäbischen Tüftler

14.04.2008, 12:01

Durch seine hautnah dem Behinderungsgrad angepassten Fahrzeugumrüstungen mit digitalen Steuerungen zum Lenken, Bremsen und Gasgeben per 4-Wege-Joystick ist das schwäbische Unternehmen PARAVAN GmbH bekannt und bereits 2005 mit dem Deutschen Handwerkspreis ausgezeichnet worden. Am 3. März 2008 übernahm Geschäftsführer Roland Arnold in München eine weitere hochkarätige Auszeichnung aus der Hand der bayerischen Wirtschaftsministerin Emilia Müller entgegen, den Bayerischen Staatspreis 2008 für besondere gestalterische und technische Spitzenleistungen im Handwerk.

Grund der Verleihung ist der neue HighTech-E-Rollstuhl "Space Rolli", der sogar mit seinem Space-Joystick das Beschleunigen, Bremsen und Lenken eines Auto mit übernehmen kann. Der Rollstuhl ist nach neuesten ergonomischen, sicherheitstechnischen und ästhetischen Gesichtspunkten konzipiert. Ihm war bereits im letzten Herbst durch die Handwerkskammer Reutlingen der Innovationspreis 2007 verliehen worden. Ausgestattet mit verstellbarer Rückenlehne, Aufstehhilfe, Liftfunktion, verstellbaren Armlehnen, Kippschutz, Dreipunktgurten und der Joystickschaltung. Natürlich crashgeprüft und zusätzlich noch preisgünstiger als vergleichbare Elektro-Rollstühle auf dem Weltmarkt.

Seine Reichweite wird mit ca. 35 km angegeben, seine Höchstgeschwindigkeit mit 6 km/h. Als Zubehör ist ein Anhänger erhältlich, der sich zum Transport von Einkäufen eignet. Seine Besonderheit ist eine Schnittstelle zwischen Rollstuhl und einem mit Space Drive-Technik ausgestatteten Auto, so dass das Mobil mit der Joystickschaltung des Rollstuhls gefahren werden kann. Grundlage dieser Fahrzeugsteuerung ist eine doppelte Absicherung aller Komponenten vom Kabelsatz bis zum Prozessor.

Möglich durch das patentierte Paravan Space Drive-System. Helmut Rebmann vom Vorstand des Vereins `mobil-mit-Behinderung´: "Ein erster Schritt in ein neues Zeitalter für die Mobilität gehandicapter und älterer Menschen. "Begrüßenswert".

Auf einer internationalen Präsentation stellte das Unternehmen gleichzeitig seine weltweite Strategie für den Vertrieb und den in diesen Fällen extrem wichtigen Service seiner Produkte vor. Ist die unter dem Begriff "schwäbische Tüftlerschmiede" bekannt gewordene Firma besonders mit seinen hoch komplizierten Umrüstungen für Behindertenfahrzeuge bekannt geworden, soll das Beratungs- und Vertriebsnetz jetzt weltweit ausgedehnt werden. Zwar bestehen derzeit schon zu rund 50 Ländern der Erde, und dabei ganz besonders zu Behindertenorganisationen und staatlichen Institutionen, Kontakte und Lieferkanäle, soll jetzt durch eine Art Kooperation oder Partnerschaft das Netz "erheblich ausgeweitet werden", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

www.paravan.de