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Ausgleichsmasse: Vorm Teppichverlegen den Boden ebnen

22.06.2015, 09:19

Berlin - Teppichböden werden meistens verklebt - und beim Herausreißen der alten Auslegware bleiben Klebereste auf dem Estrich zurück. Und noch schlimmer, Teile des mineralischen Estrichs bleiben am Rücken des Teppichbodens kleben und hinterlassen Krater im Boden.

"Auf einen solchen zerklüfteten Untergrund sollte man gar nicht erst versuchen, den neuen, oft teuren Teppichboden zu verlegen", betont Peter Birkholz, Ratgeberautor der Stiftung Warentest in Berlin. Erst muss man den Boden umfänglich ausbessern.

Der alte Kleber sollte vom Estrich so gut wie vollständig entfernt werden, wozu der Profi eine Maschine benutzt, die dessen Reste abschabt. Man kann solche Geräte ausleihen, wozu Birkholz auch rät. "Wer das Geld nicht ausgeben will oder den Weg zum nächsten Baumarkt scheut, der muss auf die Knie und den Kleber mit Hilfe eines Handspachtels abkratzen." Alternativen sind kleine elektrische Schaber, "die zwar nicht viel kosten, doch auch nicht besonders effektiv sind", sagt der Heimwerkerexperte.

Danach streicht der Heimwerker den rauen und zerklüfteten Estrich mit einem Grundier- und Haftmittel satt an, darauf kommt sogenannte selbst nivellierende Ausgleichsmasse. Dieser pulvrige Stoff wird mit Wasser angerührt und ist dann so dünnflüssig, dass er nur leicht mit der Glättkelle verstrichen werden muss, und dann selbst so verläuft, dass Unebenheiten verschwinden.

"Doch Vorsicht, die Nivelliermasse läuft durch alle Ritzen, unter die Scheuerleisten, bis an die Wände heran und verschwindet gerne im Nichts", sagt Birkholz. So kann die Masse bei Heizungsrohren, die durch die Decke gehen, in der Wohnung des Nachbarn untendrunter landen. "Schallbrücken zur Wand sollte man sowieso versuchen zu vermeiden, indem man Randstreifen aus Schaumstoff zwischen den schwimmenden Estrich und die Wände legt, die man nach dem Erhärten der Ausgleichsmasse wieder entfernt", erklärt der Experte. Ist die Masse getrocknet, kann der neue Teppichboden darauf kommen.

"Zur ungefähren Berechnung der benötigten Menge sollte man eine Richtschiene auflegen, um abzuschätzen, welche Vertiefungen aufzufüllen sind", erklärt Birkholz. Zwar findet man Hinweise zur Mengenbestimmung auch auf der Verpackung, aber die benötigte Masse wird häufig unterschätzt, betont der Ratgeberautor. "Bei einer Schichtdicke von nur einem Millimeter würde man für ein Zimmer von 20 Quadratmetern schon 20 Liter Ausgleichsmasse benötigen." Die Unebenheiten können aber seiner Erfahrung nach zehn Millimeter und mehr betragen.