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Brautmode Prinzessin oder Meerjungfrau?

Beim Kauf des Brautkleides ist es entscheidend, dass der Schnitt zur Figur passt.

Von Jana Illhardt 04.01.2017, 23:01

Oberursel (dpa) l Viele Bräute wissen genau, was sie wollen. Doch nicht jede Frau hat perfekte Modelmaße wie die Vorzeige-Bräute im Katalog. Und Bräute lassen sich zu oft von retuschierten Hochglanzbildern verzaubern, sagt Angela Marion Stöckel, Inhaberin eines Brautmodengeschäfts in Oberursel im Taunus. Das kann die Suche schwierig machen. „Es kam nicht erst einmal vor, dass einer Braut ein Kleid auf den ersten Blick nicht gefiel, sie es aber später doch noch anprobiert hat – und es dann das eine Kleid war“, berichtet Stöckel. Denn letztlich muss das Kleid auch zur Figur der Braut passen. Was steht also welchem Figurtyp am besten?

⦁ A-Linie: Den meisten Frauen steht dieser Schnitt, er ist der Klassiker unter den Brautkleidern. Das Oberteil liegt eng an, der Rock ist ausgestellt. „Es kann sowohl einer Frau mit Konfektionsgröße 34 als auch einer mit Größe 46 stehen“, sagt Nancy Weitzel, Geschäftsführerin eines Brautmodengeschäfts in Hochheim am Main. Diese Passform hat viele Vorteile: Der ausgestellte Rock kaschiert die typischen Problemzonen, denn der Stoff fällt locker über Gesäß und Oberschenkel. „Wichtig ist, dass das Kleid die schmalste Stelle betont. Bei vielen Frauen ist das die Taille“, erklärt Marie-Theres Fischert, Maßschneiderin für Brautkleider aus Berlin. A-Linien-Modelle haben oft eine Schnürung auf Taillenhöhe.

⦁ Empire: Kleider im Empire-Stil haben eine Schnürung direkt unter der Brust, von dort fällt das Kleid locker nach unten und umspielt somit ebenfalls die Problemzonen. Durch die hoch angesetzte Taillierung wird der Oberkörper aber optisch verkürzt, weshalb diese Schnittform besonders zu großen, schlanken Frauen passt. Maßschneiderin Fischert rät: „Kleinere Frauen sollten darauf achten, dass das Kleid an ihnen nicht wie ein Babydoll aussieht“ – also nicht wie ein kurzes Kleid im Nachthemd-Look.

⦁ Duchesse: Das ist das typische Prinzessinnen-Kleid. Das Duchesse-Kleid hat einen besonders weiten Rock. „Das macht es sowohl für kleine, zierliche Frauen attraktiv als auch für großgewachsene Frauen und solche mit breiter Hüfte“, erklärt Weitzel. Die Taille der Trägerin sollte schlank sein, denn das Oberteil ist wie bei einem A-Linien-Kleid figurbetont.

⦁ Meerjungfrau: Dieses Kleid liegt bis zur Mitte des Oberschenkels oder sogar bis zum Knie sehr eng an, erst dann springt der ausgestellte Rock auf. Der Po wird dadurch besonders betont und die Kurven in Szene gesetzt. Aber genau das ist auch der Nachteil des Schnittes: „Ein Bäuchlein oder stramme Oberschenkel können kaum kaschiert werden“, erklärt Fischert. „Zudem sollte man etwas Po zum Betonen haben.“ Wer sein Gesäß lieber etwas verbergen möchte, ist mit einer anderen Brautkleid-Form also besser beraten. Dieser Schnitt eignet sich gut für große Frauen mit langen Beinen. „Das ist das problematischste Kleid“, so Weitzel.

⦁ Boho und Vintage: In Mode sind derzeit Hochzeitskleider im Vintage- oder Boho-Stil. Sie haben eine fließende Form und einen lockeren Schnitt. Korpulentere Frauen sollten aber darauf achten, dass das Modell nicht zu klotzig wirkt. „Man sollte nicht zu klein und zierlich sein, wenn man ein solches Kleid tragen möchte, sonst wirkt es wie Nachtwäsche“, ergänzt Weitzel. Oft haben die Kleider eine Borte auf Taillen- oder Hüfthöhe. „Nur kleinere Frauen sollten bedenken, dass jede horizontale Unterbrechung eine optisch verkürzende Wirkung hat“, erklärt Fischert. Großgewachsene Bräute könnten das Kleid gut tragen. „Das gilt auch für reifere Frauen“, findet Weitzel.

⦁ Kurz: Kurze Kleider stehen Frauen mit langen, schönen Beinen und schlanker Taille. Das gilt insbesondere für eng anliegende Etui-Modelle. Problemzonen werden dadurch betont. „Wer breitere Hüften hat, ist mit Kleidern im 50er-Jahre-Stil besser beraten“, findet Fischert. Sie sind etwas mehr als knielang, an der Taille eng und gehen von dort aus glockenförmig ab.