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Kindergeburtstag Matsch macht Kinder glücklich

Ideen für Geburtstagsfeiern von Kindern und Jugendlichen sind gefragt. Experten aus Magdeburg und Stendal geben Tipps.

Von Kerstin Singer 11.02.2017, 00:01

Magdeburg/Stendal l Kindergeburtstage bereiten vielen Eltern im Vorfeld schlaflose Nächte. Denn die wenigsten verfügen über das Talent oder die Zeit, um rauschende Kostümfeste, abwechslungsreiche Spielnachmittage oder spannende Outdoor-Abenteuer zu inszenieren. Der Druck ist groß, den sich die meisten Erwachsenen selbst machen, nicht immer zu Recht, denn Kinder haben oft ganz andere Erwartungen an eine tolle Geburtstagsfeier. Besonders herausfordernd ist die Ideensuche für Wintergeburtstage. Das empfehlen unsere Experten:

Ob Kindergarten- oder Schulkind – matschen kann man in jedem Alter. „Es ist ein Riesenspaß“, berichtet Marika Mundt, Leiterin der Kita „Färberhof“ und des Mehrgenerationenhauses. Wer den Färberhof für den Kindergeburtstag anmietet, kann dafür die Matschanlage verwenden. Aber auch im eigenen Garten geht es gut, indem man einfach Erde und Wasser in großen Kübeln anrührt. „Mit Sand funktioniert es nicht“, so Mundt. Die Konsistenz sollte klebrig-glitschig sein. Gelingt das nicht auf Anhieb, dann eine Portion Lehm untermischen. Zuerst darf getobt werden, dazu gehört es auch, sich mit Matschknödeln zu bewerfen. Die Erwachsenen dürfen natürlich mitmachen. Überlässt man den Kindern das Feld, so sollte man vorher klare Regeln aufstellen, so Mundt:

⦁ Den Matsch nicht in die Augen reiben.

⦁ Wenn ein Kind „Stop“ sagt, müssen die anderen das akzeptieren.

Nach der Tobephase folgt der ruhigere Teil, bei dem die Kinder sich gegenseitig mit dem Matsch bemalen dürfen. Hier empfiehlt es sich, auf jeden Fall Lehm unterzumischen, damit das Bodypainting gelingt. Weil die Mischung aber meist nicht mehr fleckenfrei zu entfernen ist, sollten die Kinder für den Geburtstag alte Klamotten und Handtücher mitbringen. An heißen Tagen kann die Matschparty auch noch mit einem Wasserparcours verbunden werden. Dann kann auf bewässerbaren Plastikplanen, die es preiswert zu kaufen gibt, geschlittert werden. Um die nasse Meute satt zu bekommen, empfiehlt sich passenderweise ein Matschkuchen. Ein klebriger amerikanischer Schokoladenkuchen, der leicht herzustellen ist.

Mit Kindern ab der 3. Klasse kann man sich auf digitale Schatzsuche, dem sogenannten Geocaching, begeben. Gerade für ältere Kinder kann das eine willkommene Abwechslung zur bereits bekannten Schatzsuche sein. „Wer die Schätze selbst verstecken will, braucht ein GPS-Gerät“, erklärt Jörg Kratzsch, Jugendmedienschutzreferent bei FJP Media in Magdeburg. Solche Geräte kosten rund 80 Euro. Damit wird die Strecke abgegangen und die GPS-Koordinaten der Verstecke ermittelt. „Etwa fünf bis zehn Meter genau sind die Angaben, bei schlechtem Wetter wird es ungenauer“, erklärt er. Reale Schätze sollten nicht zu groß sein. Zum Verstecken eignen sich zum Beispiel die gelben Hüllen von Überraschungs- eiern oder Plastikdosen mit Süßigkeiten oder kleinem Spielzeug.

Für den Hinweis auf die erste Koordinate sollte man sich zuvor eine Rätselfrage ausdenken, am nächsten Fundort kann es dann auch eine Multiple-Choice-Frage sein, deren richtige Antwort die Koordinaten für den nächsten Schatz preisgibt. So arbeitet sich die Gruppe bis zum Hauptschatz vor.

Eine kleine Gruppe von fünf bis acht Kindern hält Kratzsch für ideal pro erwachsenem Begleiter. Wer kein GPS-Gerät hat, kann auch bereits versteckte Schätze über das Smartphone suchen. Internetseiten wie Geocaching.de oder Opencaching.de geben einen Überblick über bereits versteckte Schätze und Routen. „Den Schwierigkeitsgrad sollte man sich vorher genau ansehen“, warnt Kratzsch. Es gebe Caches, die unter Wasser oder auf Schornsteinen versteckt seien. Gefährliche Routen sollten bei Kindergeburtstagen tabu sein.

Empfehlen kann er auch die App „Actionbound“, bei der keine realen Schätze gesucht werden, sondern Rätsel, Videos oder Fotos. Auch eigene Schatzsuchen ließen sich dort kreieren. Wer sich technisch überfordert fühlt, kann auch Betreuer von FJP-Media samt Ausrüstung für den Kindergeburtstag buchen.

Ob Cowboys, Indianer oder Prinzessinnen – Pferde sind immer gefragt. Die Motto-Party wird gleich spannender, wenn jeder sein eigenes Pferd bekommt. Wie es geht, zeigt die Internetseite Kindergeburtstag-planen.de.

⦁ Einkaufszettel (pro Pferd): 1 Schwimmnudel, zwei große Wackelaugen, 1 Kniestrumpf in Pferdefarbe, Filz in zwei Farben: 1. Farbe 80 mal 20 cm, 2. Farbe etwa 15 mal 10 cm, 1 Heißklebepistole mit zwei bis drei Klebesticks, 1,10 Meter dicke Kordel oder dünnes Hanfseil

⦁ Vorbereitung: Filzstoff in der Hauptfarbe wählen und einen 10 cm breiten Streifen abschneiden, doppelt legen, so dass er 40 cm lang ist. Am kurzen, oberen, offenen Ende schmale Streifen einschneiden, das werden später die Stirnfransen. Drei Zentimeter Abstand zu den Stirnfransen lassen, dann auf der rechten und linken Seite des Stoffes schmale Streifen als Mähne einschneiden. Achtung, nicht bis zur Mitte schneiden. Beide Lagen der Mähne mit Heißkleber aufeinanderkleben.

Zweite Farbe aus Filz wählen, doppelt legen, blattförmiges Stück als Ohr ausschneiden. Dieses Ohr auf den Filz der ersten Farbe legen und etwas größer ausschneiden, das kleinere Ohr in das größere kleben. Dann die Ohren am unteren Ende übereinanderfalten, so dass ein kleiner Trichter entsteht.

Für die Nüstern zwei kleine Ellipsen aus dem Filz der Hauptfarbe ausschneiden. Die Kordel auf 41 cm Länge schneiden und beide Enden verknoten. Den Rest der Kordel aufheben, um später daraus Zügel zu machen.

⦁ Mit den Kindern: Jedes Kind nimmt sich einen Kniestrumpf, eine Nudel und eine Kordel. Der Kniestrumpf wird über die Nudel gezogen, das obere Ende der Nudel umgeklappt und mit der Kordel festgebunden. Jetzt Ohren aussuchen und mit Heißkleber seitlich am Kopf befestigen, dabei sollte ein Erwachsener helfen. Wenn der Kleber an den Ohren erkaltet ist, die Mähne am Strumpf festkleben. Augen und Nüstern ebenfalls. An der ersten Kordel wird eine zweite angeknotet, das sind dann die Zügel.

Hier geht es zum Dossier "Abenteuer Familie".