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Ferientipp Der Weg durchs schwarze Labyrinth

Die Volksstimme-Redakteure haben sieben Ausflugsziele getestet. Sechste Station ist die „Lasertag Arena“ in Magdeburg.

05.07.2017, 23:01

Magdeburg l Der Weg zur „Lasertag Arena“ führt durch eine Ladenstraße im „Elbe Park“, einem Einkaufszentrum in der Hohen Börde im Ortsteil Hermsdorf. Unwillkürlich kneifen Besucher die Augen zusammen, wenn sie in den dunklen Vorraum eintreten. Gleich kommt die erste Kindergeburtstagsgruppe des Tages. „Dann geht es rund hier“, sagt Geschäftsführer Philipp Hacker. Lasertag liegt im Trend. Nicht nur Kinder verbringen hier ihren Geburtstag, auch Junggesellen-Abschiede oder Teambildungs-Aktionen von Firmen werden in den abgedunkelten Raum verlegt, der vor einem Jahr eröffnet wurde. Und das, obwohl die Betreiber häufig gegen Vorbehalte argumentieren müssen. „Viele denken, dass wir hier Kriegsspiele simulieren, aber damit möchten wir nichts zu tun haben“, sagt Hacker.

Auch die Mama von Lena hatte vorher angerufen, um zu wissen, was sich hier abspielt, wenn ihre 12-jährige Tochter ihre Geburtstagsrunde mitbringt. Jetzt stehen die sechs Mädels hier und kichern voller Vorfreude. Während sie ihre Einweisung erhalten und ihre Westen überstreifen, erklärt Hacker: „Lasertag bedeutet so viel wie mit Licht markieren. Ziel ist es, Teilnehmer mit einem Infrarot-Signal zu treffen, dafür sind die Westen gedacht, die mit Sensoren ausgestattet sind. Diese reagieren auf Infrarotstrahlen, die aus einem Phaser gesandt werden.“ Auf Vokabeln wie „schießen“ oder „Waffen“ verzichten Hacker und sein Team bewusst.

Die Mädels verschwinden ins Labyrinth aus schwarzen Wänden, Verstecken und Podesten. Schwarzlicht und Nebel sorgen für eine futuristische Atmosphäre. Gespielt wird in Teams. Laute Musik setzt ein. In den nächsten zwölf Minuten sammeln Lena und ihre Mädchen Punkte, folgen neongrünen Pfeilen, versuchen Ziele an den Wänden auszumachen, die Zusatzpunkte garantieren. Die Mama steht währenddessen im Vorraum und schaut auf einen Bildschirm, auf dem Fantasie-Namen und die Punkte aufflackern. Nach zwölf Minuten ist die erste Runde vorbei. Lena und ihr Team kommen mit roten Wangen aus der Arena, diskutieren ihr Spiel, rennen zum Bildschirm und lesen den Punktestand ab. Nach einer 15-minütigen Pause geht es weiter.

Drei Runden gehören zu einem der Geburtstagspakete, die in der „Lasertag Arena“ angeboten werden. Buchen kann man die Spiele aber auch einzeln. Wer wiederkommt, findet in Hermsdorf nicht zwingend denselben Aufbau vor. „Wir bauen immer mal um“, sagt Philipp Hacker und erklärt danach, dass hier mit „Laserforce“ gespielt wird, dem weltweit führenden Spielsystem für Lasertag. Die Vorteile liegen vor allem darin, dass es verschiedene Spielmodi gibt, die Auswertung über eine Software erfolgt, mit der es auch möglich ist, sich mit Spielern weltweit zu messen. Dafür können Spieler eine „Member Card“ erwerben, auf der alles gespeichert wird. Geburtstagskinder erhalten sie als Geschenk.

Lenas Bande ist längst wieder eingetaucht in die Dunkelheit, in der es blinkt und leuchtet. Aus dem Spiel fliegt keiner. Wer markiert wurde, ist nur sekundenlang nicht spielfähig. Auch das gehört zum Konzept: Im Schwarzlicht-Labyrinth soll sich, nach Meinung von Philipp Hacker, eine Trendsport-Art weiter entwickeln. Dass die Spiele wirklich etwas mit Sport zu tun haben, sieht man den Mädchen an. Lena und ihre Freundinnen sind nach drei Runden außer Atem, durchgeschwitzt, aber glücklich. Schwatzend verlassen sie die dunklen Räume und treten ins helle Einkaufszentrum.

In der nächsten Folge am kommenden Donnerstag lesen Sie unsere Eindrücke von der Internationalen Gartenausstellung in Berlin.