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Gemüsesäfte „Smoothies“ vertreiben die Kälte

In der kalten Jahreszeit muss niemand auf leckere Smoothies verzichten. Gemüsesäfte mit "wärmenden" Gewürzen passen super in den Winter.

Von Denise Peikert 16.12.2016, 23:01

Hamburg/Bonn (dpa) l Tanja Dusy braucht nicht lange, wenn man sie nach ihrer Lieblingszutat für einen Wintersmoothie fragt. „Rotkohl ist mein Favorit“, sagt die Autorin des Buches „Smoothies im Winter“. Er bringt Farbe ins Spiel und ist gesund.

Beim Rotkohl muss dem Herben, Bitteren etwas entgegengesetzt werden. Dusy gibt oft Ananas, Zimt und Nelken dazu. Zum Schluss wirft sie noch ein paar Cranberries oder Aroniabeeren in den Mixer. „Das wird dann eine cremige Mischung mit viel Vitamin C.“

Auch für Burkhard Hickisch, der mehrere Bücher zu grünen Smoothies geschrieben hat, sind Kohlsorten im Winter die erste Wahl. „Grünkohl zum Beispiel hat dreimal so viel Vitamin C wie viele Zitrusfrüchte“, sagt Hickisch. Smoothie-Liebhaber können im Winter neben Wirsing und Rosenkohl auch zu Brokkoli greifen.

Im Winter empfehlen die Profis vor allem Äpfel zum Dazumischen. Bananen machen den Mix cremig. Allerdings sollte der Gemüseanteil Dusy zufolge immer höher sein als der Obstanteil. „Das reduziert zum einen den Fruchtzucker, den man über den Smoothie aufnimmt“, sagt sie. Außerdem machten die im Gemüse enthaltenen Ballaststoffe wirklich satt. „Das ist dann jedes Mal wie eine kleine Mahlzeit.“

Während das Angebot an Früchten, vor allem an heimischen, im Winter eher schlecht ist, gibt es von den Gemüsesorten reichlich. Tanja Dusy empfiehlt vor allem Wurzelgemüse, also zum Beispiel Topinambur, Wurzelpetersilie und Rote Bete. Ihr Geheimtipp sind Pastinaken. „Die haben einen süßlichen Geschmack und eignen sich deshalb perfekt für Smoothies“, sagt Dusy.

Es spricht freilich überhaupt nichts dagegen, auch im Winter Früchte aus dem Tiefkühlregal in Smoothies zu mischen. Allen, die es bei ungemütlichen Außentemperaturen lieber etwas wärmer haben, empfiehlt Tanja Dusy, die Zutaten lieber mit heißem Wasser oder heißer Milch zu mischen.

Burkhard Hickisch warnt allerdings davor, allzu warme Flüssigkeiten zu verwenden. Das Wasser sollte nicht wärmer als 42 Grad Celsius sein, weil sonst Vitamine verlorengehen könnten. Hickisch rät eher zu von innen wärmenden Zutaten – allen voran Ingwer. „Der wärmt nicht nur, sondern ist auch eine Vitalstoffbombe mit viel Vitamin C“, rät Hickisch.

Kardamom, Ingwer und Zimt wärmen den Körper. Bei allen Vorteilen, die ein Smoothie zu bieten hat: Es ist nicht ratsam, im Winter mehr davon zuzubereiten oder sogar die gesamte Tagesmenge Gemüse und Obst zu trinken statt zu essen. „Die fünf Portionen Obst und Gemüse, die wir täglich zu uns nehmen sollten, dürfen wir nur ab und zu durch Smoothies ersetzen“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Gabriele Kaufmann vom Verbraucherinformationsdienst aid.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, den Obst- und Gemüsebedarf nur gelegentlich durch Smoothies zu decken. Das liegt daran, dass man durch Kauen schneller satt wird und besser schmecken kann. Stoffe werden mit Hilfe des Speichels im Mund vorverdaut, sind leichter bekömmlich und besser verträglich.