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Volksstimme Telefonforum Vorsicht, wenn zum Schwindel auch Sehstörungen kommen

15.04.2009, 05:06

Schwindel-, Ohnmachts- und Übelkeitssymptome sind ein häufiger Grund für Stürze und Pflegebedürftigkeit in Alter. Über die Ursachen und Therapien informierten sich zahlreiche Bürger in einem Volksstimme-Telefonforum. Uwe Seidenfaden notierte einige Fragen und Antworten.

Frage : Gelegentlich wird mir ganz schummerig vor Augen, zum Beispiel beim Aufstehen aus dem Bett oder beim Aufhängen der Gardinen. Muss ich mir Sorgen machen ?

Antwort : Benommenheitsschwindel kann durch eine vorübergehende Durchblutungsstörung ausgelöst werden. Die Ursachen reichen von Gefäßverengungen über Blutdruckschwankungen und Herzrhythmusstörungen bis hin zu Medikamentennebenwirkungen und Hirnerkrankungen. Insbesondere bei älteren Menschen sind Gefäßveränderungen und ein Mangel an Flüssigkeitszufuhr eine häufge Ursache der Beschwerden. Es kann zu einem vorübergehendenBlutdruckabfall mit Schwindelgefühlen kommen. Ausreichendes Trinken ( gerade bei sommerlichen Hitzeperioden ) sind für eine Regulation des Flüssigkeitshaushaltes wichtig. Gefäßveränderungen kann durch Einnahme den Blutdruck senkender bzw. die Durchblutung fördernde Medikamente vorgebeugt werden. Sind Herzrhythmusstörungen die Ursache, kann unter Umständen ein Herzschrittmacher helfen. Wenn Sie nach dem Aufstehen aus dem Bett Schwindelgefühle haben, sollten Sie zunächst etwas länger auf der Bettkante sitzen, bevor Sie aufstehen. Bei anhaltenden Beschwerden kann eine Gehhilfe ( z. B. einen Rollator ) die Gangsicherheit verbessern.

Frage : Ich habe seit zehn Jahren Diabetes. Ich nehme auch Medikamente zur Blutdrucksenkung. Mir ist hauptsächlich dann schwindelig, wenn ich aus dem Sitzen aufstehe. Was kann ich tun ?

Antwort : Wahrscheinlich entstehen Ihre Schwindelgefühle durch eine gestörte Blutdruckregulation. Sie kann die Folge des Diabetes sein. Durch schlecht eingestellte Blutzuckerwerte werden insbesondere die kleinen Nervenbahnen geschädigt, die unter anderem die Blutgefäße eng- oder weitstellen. Das könnte die Schwindelgefühle erklären. Wichtig ist in Ihrem Fall, Blutzuckerwerte und Blutdruck mit Medikamenten langfristig optimal einzustellen.

Frage : Manchmal habe ich das Gefühl, alles dreht sich bei mir im Kopf. Hat das etwas mit den Nerven zu tun ?

Antwort : Nicht unbedingt. Ursache eines Drehschwindels können neben Gleichgewichtserkrankungen auch Gefäßerkrankungen oder Herzrhythmusstörungen sein. Wenn zusätzlich Doppelbilder, Lähmungen, Sprech-, Gefühls- oder Schluckstörungen auftreten, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Auch wenn sie nur kurzzeitig bestehen.

Frage : Wenn ich mich im Bett auf die andere Seite drehe, wird mir leicht übel und schwindelig. Kann dahinter eine ernsthafte Erkrankung stecken ?

Antwort : Möglicherweise handelt es sich um einen gutartigen Lagerungsschwindel, der sich durch entsprechende Lagerungsübungen beheben lässt.

Frage : Von Zeit zu Zeit leide ich unter Migräne. Was oben und unten ist, kann ich dann nur schwer unterscheiden. Was kann mir helfen ?

Antwort : Ein Migräne-Schwindel hält oftmals einige Minuten bis mehrere Stunden an. Nicht selten wird er begleitet von heftigen Kopfschmerzen. In der Akutsituation und in der Prophylaxe eingesetzte Migräne-Medikamente können helfen, die Beschwerden zu lindern.

Frage : Mein Mann ( 86 Jahre ) kann nur noch sehr eingeschränkt sehen. Ihm wird schnell schwindlig vor Augen. Kann man ihm mit einer Brille helfen ?

Antwort : Im Alter treten Schwindelsymptome häufiger auf. Die Ursachen können vielfältig sein. Neben einer Brille können deshalb auch andere Maßnahmen helfen. Ziel der Therapie sollte der Erhalt der Mobilität durch Bewegungstraining und eine gezielte Physiotherapie sein. Ein Training zur Sturzprophylaxe ist zu empfehlen. Erkundigen Sie sich danach bei Ihrem Arzt.

Frage : Beim Anblick von Blut werde ich schnell ohnmächtig. Das ist sehr unangenehm. Muss ich mir Sorgen machen, dass mit mir etwas nicht stimmt ?

Antwort : Was Sie schildern, ist normalerweise kein Grund zur Beunruhigung. Es handelt sich um einen normalen Reflex, der zu einer vorübergehenden Weitstellung der Gefäße, einer Verringerung des Herzschlages und damit zu einem kurzzeitig starken Blutdruckabfall führt.

Frage : Seit etwa einem halben Jahr habe ich öfter Gleichgewichtsstörungen. Ich fühle mich auch oft benommen. Die Untersuchungen beim HNO-Arzt und beim Neurologen waren ohne Befund. Meine Blutdruckwerte konnte ich mit Medikamenten auf etwa 100 / 55 senken. Woher können meine Probleme kommen ?

Antwort : Möglicherweise sind Ihre Beschwerden die Folge eines zu niedrigen Blutdrucks. Anzustreben sind Blutdruckwerte von 120 / 65. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Optimierung der Blutdrucktherapie, z. B. durch Anpassung der Medikamentendosis. Zu empfehlen ist außerdem regelmäßige Bewegung.

Frage : Meine Frau nimmt Medikamente zur Blutdrucksenkung. Davon fühlt sie sich wie benommen. Beim Laufen hat sie Angst zu fallen. Ihr Arzt sagte, sie müsse die Medikamente weiter einnehmen, um einen erneuten Herzinfarkt vorzubeugen. Gibt es etwas gegen das Schwindelgefühl ?

Antwort : Eine schnelle Senkung des Blutdrucks kann zu Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Schwindelgefühlen führen. Verschiedene Medikamente können der Auslöser dafür sein.

Wenn Ihre Frau ein Risiko für einen erneuten Herzinfarkt hat, sollte sie den Blutdruck senkende Medikamente weiterhin einnehmen. Zusammen mit ihrem Arzt muss die individuell optimale Kombination der Wirkstoffe und deren Dosis herausgefunden werden, sodass Herz und Gefäße bei gleichzeitig geringen Nebenwirkungen der Medikamente geschützt werden.