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Jedes Pfund weniger hilft der Gesundheit

09.01.2007, 17:16

Die Adipositas (Übergewicht, "Fettleibigkeit") als größter Risikofaktor für die Entstehung gefährlicher Stoffwechselerkrankungen – das so genannte Metabolische Syndrom – und Möglichkeiten der Therapie waren Thema einer medizinischen Fachveranstaltung in Berlin.
Prof. Dr. med. Hans Konrad Biesalski, Direktor des Instituts für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaften der Universität Hohenheim, Dr. med. Ute Gola, Ernährungsmedizinerin am Institut für Ernährung und Prävention in Berlin sowie Prof. Dr. sc. med. Gisela Ehle, ebenfalls in Berlin tätige Fachärztin für Psychotherapie und Psychiatrie, bestritten als Referenten die von Certmedica International (formoline L112) unterstützte Fortbildungsveranstaltung.
Adipositas, Diabetes, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck: Vier Krankheitsbilder, die häufig gemeinsam auftreten. Zusammen bilden sie das so genannte Metabolische Syndrom, gelegentlich auch als "Tödliches Quartett" bezeichnet. Denn die Folgen dieser Erkrankungen sind gravierend: Sie verändern den menschlichen Stoffwechsel und können im schlimmsten Fall zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.
An einer Gewichtsreduzierung führt bei der Therapie des Metabolischen Syndroms – neben einer speziellen Behandlung des Diabetes – kein Weg vorbei. Denn Übergewicht ist der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung des Syndroms. So schwierig Abnehmen häufig ist: Mit jedem Pfund weniger verbessert sich die Allgemeingesundheit nachweislich. Dabei kommt es auf eine Kombination von Maßnahmen in der Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie an. Ziel: Eine dauerhafte Änderung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten – und damit ein ganz neues Lebensgefühl.
Langfristig nimmt nur ab, wer eine negative Energiebilanz aufrecht erhält, also konsequent mehr Energie verbraucht als er durch Kalorien zuführt. Das gelingt weder durch eine Änderung der Ernährung, noch durch körperliche Bewegung alleine. Nur in Verbindung wirken beide Maßnahmen bei der Gewichtsreduzierung effektiv.
Der Effekt sportlicher Aktivitäten auf den Energiehaushalt wird häufig überschätzt. Um auf diesem Wege abzunehmen, müssen durch Bewegung täglich rund 2000 Kilokalorien verbrannt werden. Der energetische Verbrauch bei 30 Minuten Schwimmen beläuft sich aber beispielsweise auf nur 300 Kilokalorien. Deutlich positiv wirkt sich Bewegung dagegen auf den Blutzuckerwert aus: Etwas Sport und mehr Alltagsbewegung können das Risiko für die Entstehung eines Diabetes deutlich reduzieren.
Auch der Einfluss einer fett- und kalorienbewussten Ernährung auf den Energiehaushalt ist begrenzt. Beim Verzicht auf Nahrungsfett besteht vielmehr die Gefahr, dass dem Körper wertvolle essentielle Fettsäuren entgehen (beispielsweise in Pflanzenölen). Weitgehend vermeiden sollte man dagegen so genannte Transfette (Fettsäuren aus industriell gehärtetem Fett, vor allem in Fertiggerichten und Fertigbackwaren). Sie tragen zu einem Anstieg des schädlichen LDL-Cholesterins im Blut und zu einem erhöhten Risiko von Gefäßerkrankungen bei. Wer auf eine vielseitige, an den Energieverbrauch angepasste, vitamin- und ballaststoffreiche Kost setzt, die 30 bis 35 Prozent Fett (vorzugsweise pflanzlich), 45 bis 50 Prozent Kohlenhydrate (möglichst vollwertig und unbearbeitet) und 15 bis 20 Prozent Proteine enthält, liegt grundsätzlich richtig.
Ob man zu dick ist, kann man erkennen – im Spiegel oder auf der Waage. Woran sieht man jedoch, ob ein Metabolisches Syndrom vorliegt? Deutlicher Hinweis ist schlicht der Taillenumfang (gemessen in der Mitte zwischen unterem Rippenbogen und Oberkante des Hüftknochens, also nicht in Höhe des Bauchnabels). Hier baut sich das besonders gefährliche so genannte viszerale Fettgewebe auf. Am besten misst man mit dem Meterband nach: Der Taillenumfang sollte bei Männern nicht mehr als 102 Zentimeter, bei Frauen nicht mehr als 88 Zentimeter betragen.

www.certmedica.de