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Früherkennung wichtig Überhöhter Augeninnendruck zerstört unbemerkt den Sehnerv

07.09.2006, 04:55

Magdeburg - Seit dem 28. August informiert das Augen-Infomobil des Deutschen Grünen Kreuzes e. V. in 35 Städten über die beiden häufigsten Ursachen von Sehbehinderungen im Alter. Heute macht es von 11 bis 18 Uhr in Magdeburg Station.

Sie sind über 35 Jahre alt ? Sie waren schon lange nicht mehr oder sogar noch nie beim Augenarzt ? Dann wissen Sie vermutlich auch nicht, wie hoch Ihr Augeninnendruck ist oder ob sich bereits verdächtige Ablagerungen in Ihrer Netzhaut gebildet haben. Höchste Zeit also, etwas für die Augengesundheit zu unternehmen. Gelegenheit dazu bietet jetzt das Augen-Infomobil des Deutschen Grünen Kreuzes ( DGK ), das am 28. August in Hamburg zu einer Tournee durch 35 Städte im gesamten Bundesgebiet gestartet ist.

Unter dem Motto " Sehen optimal schützen " informieren und beraten dort Augenärzte und Mitarbeiter des DGK jeweils von 11 bis 18 Uhr insbesondere über den Grünen Star ( Glaukom ) und die altersabhängige Makuladegeneration ( AMD ). Diese beiden chronischen Augenerkrankungen zählen zu den häufi gsten Ursachen von schweren Sehbehinderungen und Altersblindheit in Deutschland. Im Mittelpunkt steht die Früherkennung der Augenkrankheiten mittels einer Untersuchung, mit der das persönliche Erkrankungsrisiko geprüft wird.

Beraten lassen können sich aber auch Menschen, die schon am Glaukom oder an der AMD erkrankt sind und mehr über diese Erkrankungen und ihre Behandlung erfahren möchten. So kann das Fortschreiten des Glaukoms mit modernen Augentropfen wie zum Beispiel dem Wirkstoff Latanoprost heute besser als früher aufgehalten werden. Und seit dem Frühjahr 2006 steht mit der Macugen-Therapie endlich auch in Deutschland eine erfolgversprechende neue Behandlungschance für die besonders aggressive feuchte Form der AMD zur Verfügung. Vorsorge lohnt sich also.

Das Glaukom kann schon bei Menschen vor dem 40. Lebensjahr zuschlagen. Schleichend und schmerzlos zerstört ein zu hoher Augeninnendruck den Sehnerv. Meist merken die Betroffenen erst viel zu spät, dass ihr Gesichtfeld mehr und mehr schrumpft. Einmal vorhandene Schäden lassen sich aber nicht mehr rückgängig machen. Der Früherkennung des Glaukoms kommt daher besonders große Bedeutung zu. Mehr als 800 000 Deutsche sind bereits am Glaukom erkrankt, doch schätzungsweise weitere zwei Millionen Bundesbürger haben einen zu hohen Augeninnendruck, ohne davon zu wissen. Die Wahrscheinlichkeit, an einer AMD zu erkranken, steigt ab dem 50. Lebensjahr. Ausgerechnet in der Makula, der Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhaut des Auges, lagern sich Abfallprodukte des Stoffwechsels ab. Später können dort zusätzlich neue und krankhafte Blutgefäße wuchern, die vor allem das Sehvermögen im Zentrum des Blickfelds so erheblich einschränken, dass Gesichter nicht mehr erkannt, Lesen und Autofahren unmöglich werden.

Mit dem Augen-Infomobil will das Deutsche Grüne Kreuz die Bevölkerung über die Chancen der Früherkennung der beiden Augenleiden aufklären und dazu aufrufen, rechtzeitig und regelmäßig seine Augen von einem Augenarzt untersuchen zu lassen. " Grundsätzlich kann jeder an einem Glaukom oder einer AMD erkranken. Spätestens ab dem 40. Lebensjahr sollte deshalb jeder zumindest einmal jährlich zum Augenarzt gehen ", sagt Dr. Ingolf Dürr vom Deutschen Grünen Kreuz. Unterstützt wird die Organisation bei dieser Aktion vom Selbsthilfeverband Initiative Auge e. V.