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Rotaviren Schluckimpfung kann Säuglinge und Kleinkinder vor schweren Brechdurchfällen schützen

06.05.2009, 13:20

Rund jeder dritte Brechdurchfall bei Kindern unter 5 Jahren wird durch Rotaviren ausgelöst. Diese Magen-Darm-Infekte können besonders bei Säuglingen und Kleinkindern schwer verlaufen und lebensbedrohlich sein. Eine Schluckimpfung gegen Rotaviren kann vor einer Erkrankung und ihren Folgen schützen.

Rotaviren sind hoch ansteckend und sehr widerstandsfähig gegenüber Seifen und vielen Desinfektionsmitteln. Wochenlang können sie auf harten Oberflächen, wie Spielsachen, überleben. Infektionen sind somit praktisch unvermeidbar. Jedes Kind infiziert sich bis zu seinem 5. Lebensjahr mindestens einmal mit Rotaviren. Nicht jedes Kind erkrankt schwer, aber die Folgen der oft massiven Brechdurchfall-Attacken – bis zu 20 an einem Tag – können besonders für Säuglinge und Kleinkinder bis zwei Jahre dramatisch sein: Der kleine Organismus kann den Flüssigkeitsverlust nicht ausgleichen. Trotz verstärkter Flüssigkeitszufuhr von außen, z. B. über spezielle Trinklösungen, kann es zu einer lebensbedrohlichen Austrocknung kommen. In schweren Fällen müssen die Kinder ins Krankenhaus und erhalten dort Flüssigkeit und Nährstoffe über Infusionen (Tropf) oder eine Magensonde.

Einen wirkungsvollen Schutz vor einer Rotavirus-Erkrankung bietet nur eine Schluckimpfung. Auch eine durchlebte Infektion schützt nicht automatisch vor einer Neuansteckung. Obwohl immer mehr gesetzliche Krankenkassen die Notwendigkeit einer Impfung erkannt haben und die Kosten übernehmen, ist die Impfrate immer noch gering: Allein im Jahr 2008 gab es laut Robert Koch-Institut (RKI) mehr als 77000 Fälle von Rotavirus-Erkrankungen. Das RKI schätzt, dass jährlich etwa 13000 bis 24000 Kinder unter 5 Jahren aufgrund einer Rotavirus-Infektion im Krankenhaus behandelt werden müssen. Die gut verträgliche Schluckimpfung wird kinderfreundlich direkt in den Mund des Säuglings verabreicht. Empfohlen ist die Gabe ab der vollendeten 6. Lebenswoche; die Impfserie sollte bis zum Ende des ersten halben Lebensjahres abgeschlossen sein und kann zeitgleich mit den anderen Säuglingsimpfungen gegeben werden.