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Ausgewogene, ausschließlich pflanzliche Ernährung senkt Diabetes- und Bluthochdruckrisiko Veganer leben oft gesünder

24.09.2013, 01:17

Berlin (dpa) l Menschen, die nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf Milch und Eier und alles, was daraus hergestellt wird, verzichten - sogenannte Veganer - stoßen oft auf Unverständnis. "Es wird immer gleich an dürre, kränkliche Genussverweigerer gedacht. Dabei ist veganes Essen gesund und lecker", sagt Christian Vagedes von der Veganen Gesellschaft Deutschland in Berlin.

"Es spricht absolut nichts dagegen, sich vegan zu ernähren. Wenn man auf eine ausgewogene Nährstoffzufuhr achtet, ist es sogar sehr gesund", erklärt Prof. Johannes Wechsler, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Ernährungsmediziner. So hätten Veganer durch ihre fett- und cholesterinarme Pflanzenkost ein geringeres Risiko, an Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck zu erkranken.

Voraussetzung für ein gesundes, veganes Leben ist, nicht einfach drauflos zu essen. "Wenn ich vegan lebe, aber nur Junkfood zu mir nehme, ist das natürlich nicht gesund. Man muss sich ausgewogen ernähren", betont Vagedes. Das heißt: viel frisches Obst und Gemüse, damit der Vitalstoffhaushalt stimmt. Kohlenhydrate, ungesättigte Fette und ausreichend Eiweiß (aus Hülsenfrüchten und Soja).

Durch den Wegfall der tierischen Nahrungsmittel können sich aber Defizite ergeben. "Es kann zu einem Mangel an Eisen, Kalzium, Vitamin B12 und Vitamin D kommen", sagt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik. Kümmern sich Veganer nicht um Ausgleich, habe das Folgen - etwa chronische Müdigkeit bei fehlendem Eisen.

Aus dem Nährstoffminus kann aber wieder ein Plus werden. Denn fast jeder Bedarf kann komplett über pflanzliche Lebensmittel abgedeckt werden. Zum Beispiel kriegt man Eisen aus Nüssen und Vollgetreide und Kalzium aus dunkelgrünem Gemüse wie Rucola und Sojaprodukten.