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Stiftung Warentest prüft die neuesten Kompaktkameras Kleine Kamera ganz groß

Sie sind klein und machen trotzdem gute Fotos. Kompaktkameras sind
beliebt bei vielen Hobbyfotografen. Doch nicht immer müssen die
teuersten Modelle auch die besten sein, wie Stiftung Warentest
festgestellt hat.

17.01.2014, 01:15

Magdeburg (vs) l Digitalkameras mit großem Bildsensor liefern besonders detailreiche Bilder. Ihre Stärke: hohe Auflösung, wenig Bildrauschen und viel Kontrast. Für Profis ist die Technik seit Jahren verbreitet. Jetzt will die Fotoindustrie auch Amateure für große Bildsensoren begeistern. Sony bietet mit der Cyber-Shot RX1R erstmals eine kleine Kompaktkamera mit großem Sensor im Vollformat. Der Sensor, auf dem das Bild entsteht, ist etwa so groß wie ein Passbild. Die Sony RX1R ist aber auch atemberaubend teuer: rund 3500 Euro.

Lohnt sich die Ausgabe auch für Amateure? Die Stiftung Warentest hat für die Januarausgabe von test 13 Edelkompakte mit großem und kleinem Sensor geprüft. Edelkompakt heißt: Klein gebaut, hochwertig konstruiert, mit manuellen Funktionen und fest verbautem Objektiv.

Der Einstieg in die Edelklasse kann schon unter 300 Euro gelingen.

Mit der Nikon Coolpix P330 etwa, sie schneidet knapp mit gut ab. Ähnlich sind die PowerShot S120 (485 Euro) und die Panasonic Lumix LF-1 (380 Euro). Die Panasonic überzeugt mit sehr gutem Monitor und starkem 7-fach-Zoom. Die Fotoexperten der Zeitschrift test empfehlen sie für anspruchsvolle Einsteiger, die auch auf ihr Budget achten müssen.

Ein großer Bildsensor ist in dieser Preisklasse allerdings nicht drin. Der Sensor der preisgünstigen Edelkompakten ist kaum größer als der Fingernagel am kleinen Finger. Kein Drama, sagen die Tester. Beeindruckende Bilder liefern die kleinen Profis durch hochwertige Objektive mit moderatem Zoomfaktor. Der Zoombereich ist kleiner als bei vielen anderen Kompaktkameras. Dafür steigt die Bildqualität.

Die beste Edelkompakte mit Zoom ist die Sony RX 100 II. Sie punktet mit rundum guten Noten und einem sehr guten Sucher. Einzige Schwäche: Sie ist empfindlich bei Gegenlicht. Die Tester empfehlen den Kauf einer Streulichtblende. Das Zubehör kostet 20 bis 90 Euro - je nach Kameramodell.

Nur die Canon PowerShot G16 schützt von sich aus sehr gut vor Gegenlichtreflexen. Sie punktet mit der besten Bildqualität in der Gruppe mit Zoom und bleibt über den ganzen Brennweitenbereich lichtstark: von Weitwinkel bis Tele. Die G16 kostet 570 Euro.

Das Nonplusultra bleiben die Edelkompakten mit größerem Bildsensor. Vollformat - wie bei der Sony RX1R muss aber nicht sein. Das belegen die beiden Kameras mit der besten Bildqualität im Test: Nikon Coolpix A (1130 Euro) und die Ricoh GR (890 Euro). Sie haben einen mittelgroßen Bildsensor (APS-C-Format) und liefern erstklassige Fotos.

Bei der Detailauflösung müssen sie der teuren Vollformatkamera von Sony den Vortritt lassen, bei der Farbwiedergabe liegen sie dagegen vorn. Beide fotografieren, wie die Sony, mit fester Brennweite. Gleiches gilt für die Fujifilm X100S. Kameras mit fester Brennweite können das Motiv nicht näher heranholen und den Bildausschnitt nicht erweitern.

Objektive mit Festbrennweite haben aber einen klaren Vorteil: Durch die große Blendenöffnung bringen sie viel Licht auf den Bildsensor, ohne dass die Abbildungsqualität leidet. Bei Zoomobjektiven ist ein Plus an Lichtstärke dagegen oft mit einem Minus an Abbildungsqualität verbunden.