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Test: Amazons Kindle schneidet am besten ab Marktführer ist Testsieger

Lesen, wo man will, und alle Bücher auch unterwegs dabei haben, ohne das
Regal mitzutragen. E-Book-Reader bieten viele Vorteile. Stiftung
Warentest hat die neuesten unter die Lupe genommen.

28.02.2014, 01:16

Magdeburg (vs) l Das Rennen bleibt spannend. In einem Test der Stiftung Warentest von neun E-Book-Readern positioniert sich Marktführer Amazon mit der neuen Version seines Kindle Paperwhite an der Spitze. Doch auch sein Hauptrivale, der Tolino Shine, liegt in einer verbesserten Version vor.

Sie folgt dem neuen Kindle Paperwhite dichtauf, berichtet die Zeitschrift test. Dabei hat die Tolino-Gruppe um die Deutsche Telekom nicht nur bei der Hardware nachgebessert, sondern auch bei den zugrunde liegenden Online-Diensten. Das einzige Gerät im Test mit Farbdisplay kann nicht recht überzeugen.

Insgesamt haben die Reader im Vergleich zum Vortest aufgerüstet. War im Vorjahr ein Touchscreen noch eine Besonderheit, lassen sich im aktuellen Test fast alle über einen berührempfindlichen Bildschirm steuern. Bis auf den Sony PRS-T3 bieten zudem alle eine Hintergrundbeleuchtung und sind so auch bei wenig Umgebungslicht ablesbar. Die neue Generation der E-Ink-Bildschirme ist kontraststärker, die Hintergrundbeleuch-tung oft gleichmäßiger als bei den Vorgängermodellen. Viele reagieren zudem spürbar schneller. Alles in allem schneidet die neue Version des Amazon Kindle Paperwhite am besten ab - als Einziger schafft er die Note "Sehr Gut".

Wenig überzeugt das erste Lesegerät mit Farbbildschirm: Die Farben des 239 Euro teuren Pocketbook Color Lux sind flau, das Schriftbild ist unscharf. Den üppigen Aufpreis lohnt die Farbdarstellung nicht. Für bunte Comics und Magazine eignen sich Tablets besser. Und für textlastige Belletristik reichen schwarz-weiße Bildschirme.

Wer auf der Suche nach einem E-Reader ist, sollte nicht nur die Hardware vergleichen. Denn mit dem Lesegerät binden sich Käufer auch an bestimmte Diensteanbieter. Die verkaufen die allermeisten elektronischen Bücher mit einem Kopierschutz. Dabei konkurrieren mehrere untereinander nicht kompatible Kopierschutzsysteme - lange waren das vor allem die beiden von Amazon und von Adobe.

Vorteil von Amazon: Die Verwaltung von Büchern und Geräten ist für Nutzer besonders komfortabel. Nachteil: Inhalte kommen ausschließlich von Amazon. So funktioniert etwa die Ausleihe elektronischer Bücher von öffentlichen Bibliotheken mit einem Kindle nicht. Amazons Konkurrenz setzte anfangs fast geschlossen auf das Kopierschutzsystem von Adobe. Vorteil: Der Nutzer kann E-Books unterschiedlicher Buchläden auf einem Lesegerät kombinieren und auch aus öffentlichen Bibliotheken leihen. Nachteil: Das System ist sperriger zu handhaben. Seit 2013 versucht eine Allianz deutscher E-Book-Anbieter, mit dem Tolino die relative Offenheit des Adobe-Systems mit dem Komfort von Amazon zu verbinden. Mit wachsendem Erfolg. Seit der neuen Version kann ein Tolino-Reader die Bibliotheken mehrerer Tolino-Buchshops miteinander verknüpfen. E-Books, die der Nutzer zum Beispiel bei Thalia.de kauft, erscheinen nach dieser Verknüpfung etwa auch auf einem Tolino von Weltbild.de oder Buecher.de.

Auch den Lesestand merken sich die Geräte nach der Verknüpfung für Bücher verschiedener Anbieter. Das läuft zwar noch immer nicht ganz so schnell und reibungslos wie bei Amazon. Dennoch kommt das Tolino-System mit dem Update dem Amazon-Komfort einen großen Schritt näher. Nutzer, denen die weltweite Dominanz von Amazon unheimlich ist oder die Wert auf die "Onleihe" aus öffentlichen Bibliotheken legen, finden darin nun eine ernstzunehmende Alternative.