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Tierärzte aus Sachsen-Anhalt geben Tipps Sittiche verkümmern ohne Partner

05.03.2014, 01:26

Magdeburg I Erkrankungen von Hunden, Katzen und Vögeln standen im Mittelpunkt des Telefonforums am Dienstag. Lesen Sie die Auswertung von Uwe Seidenfaden.

Frage: Ich kümmere mich um einen Wurf Welpen. Wann muss ich die Tiere erstmals entwurmen?

Antwort: Etwa zehn Tage nach der Geburt sollte erstmals entwurmt werden, danach dann etwa alle drei Monate.

Frage: Wir haben einen jungen Welpen geschenkt bekommen. Welche Grundimpfungen brauchen Hunde?

Antwort: Generell zu empfehlen sind Impfungen ab der 8. Lebenswoche gegen Staupe, Hepatitis contagiosa canis, Parvovirose und Leptospirose. Ob ein Tier weitere Impfungen benötigt, hängt von individuellen Risikofaktoren und den Haltebedingungen ab. Die Impfungen gegen Staupe, Parvovirose und Leptospirose sind in der zwölften und 16. Lebenswoche zu wiederholen. Die erste Tollwutimpfung kann ab der zwölften Lebenswoche erfolgen.

Frage: Mein Hund hat einen Hoden, der im Bauchraum liegt. Sollte er kastriert werden, um eine Krebserkrankung zu vermeiden?

Antwort: Ein Hoden im Bauchraum erhöht das Tumorrisiko. Das allein ist aber noch kein zwingender Grund, den Hund kastrieren zu lassen. Man kann ihn auch per Ultraschall kontrollieren. Eine Kastration ist eher dann zu empfehlen, wenn der Hund weitere Probleme z.B. an der Prostata oder Geschwülste im Afterbereich hat. Die Entfernung des in der Bauchhöhle liegenden Hodens ist zu erwägen.

Frage: Ist es gefährlich, wenn der Hund Kot und Gras frisst?

Antwort: Manche Hunde tun das, ohne dass sie verhaltens-auffällig sind. Krank werden die Hunde dadurch meistens nicht.

Frage: Was sollte ich tun, wenn mein Hund Durchfall hat?

Antwort: Bei gutem Allgemeinzustand sollten Sie ihm kein Futter geben, sondern nur Wasser. Sollte sich der Durchfall nach einem Tag nicht gebessert haben, ist ein Besuch in einer tierärztlichen Praxis notwendig.

Frage: Meine Katze ist eine Freiläuferin und hat immer schmutzige Ohren. Was kann man gegen Katzen-Milben tun?

Antwort: Ohrmilben bei Katzen sind in der Regel gut mit Spritzen oder Salben zu behandeln.

Frage: Mein Dackel ist übergewichtig und hat Gelenk- Arthrose. Gibt es Gelenk- implantate für das Tier oder muss man es einschläfern?

Antwort: Dackel sind leider sehr anfällig für Arthrosen. Wenn das Tier übergewichtig ist, kann eine Diät die Gelenke entlasten. Heilbar ist eine Arthrose allerdings nicht. Man kann dem Tier schmerzlindernde Medikamente geben und eventuell auch Spritzen. Der Einsatz von Gelenkimplantaten ist möglich aber leider auch sehr teuer. Einschläfern muss man Tiere mit Arthrose nicht.

Frage: Wir haben vor wenigen Wochen einen jungen Labrador-Hund erworben. Der Verkäufer hat nur ein Hundefutter empfohlen, das er fressen soll. Kann man das Tier auch mit anderem Futter füttern?

Antwort: Sicher, es gibt auch gute Futtersorten, die der Hund durchaus fressen kann und die preiswert sind. Wichtig ist es, dass der Hund dem Alter entsprechend gefüttert wird. Sie sollten Futter nicht über den ganzen Tag anbieten, sondern nur dreimal täglich. Und Sie sollten beobachten, wie sich der Hund entwickelt.

Katzen im Alter von bis zu sieben Monaten kastrieren lassen

Frage: Stimmt es, dass früh kastrierte Katzen anfälliger für Harnwegsinfektionen sind?

Antwort: Nein. Gängige Praxis ist es, Kater und Kätzinnen im Alter von sechs bis sieben Monaten kastrieren zu lassen.

Frage: Seit wenigen Monaten habe ich einen Mischlingshund. Ich habe bemerkt, dass er im Schlaf oft stark zittert. Da er mit mir im Haus lebt, kann er kaum vor Kälte zittern. Was kann ich tun?

Antwort: Zittern und Bewegungen in der Nacht sind bei Hunden durchaus normal. Meist sind sie ein Zeichen dafür, dass der Hund träumt. In seltenen Fällen kann es sich um epileptische Anfälle handeln.

Frage: Mein Schäferhund hat ein blutiges Ohr. Was kann die Ursache sein?

Antwort: Wahrscheinlich handelt es sich um ein sogenanntes Blutohr. Die Ursache lässt sich nicht immer genau feststellen. Es kann sich um ein geplatztes Blutgefäß handeln, zum Beispiel durch eine frühere Verletzung. Der Tierarzt wird auch nachsehen, ob eine Entzündung im Gehörgang vorliegt. Eine Behandlung ist möglich.

Frage: Ich habe ein neun Monate altes Kätzchen. Gestern war ich mit ihm beim Tierarzt zum Impfen. Jetzt hat es wässrige Augen und will nicht fressen. Ist das eine normale Impfnebenwirkung?

Antwort: Geimpft wird oftmals mit einem Lebend-Impfstoff. Die Immunität entsteht dabei erst durch Bildung von Antikörpern im Körper. Das kann zu Symptomen wie Müdigkeit, Appetitmangel, Niesen oder wässerige Augen führen. Die Probleme sind aber nur vorübergehend. Schonen Sie das Tier etwas und lassen Sie es ausruhen, wenn es Ruhe sucht.

Frage: Unser Hund hat seit kurzem krampfartige Anfälle. Kann es sein, dass es Symptome einer Borreliose sind?

Antwort: Das lässt sich erst mit einer Laboruntersuchung feststellen. In jüngster Zeit beobachten wir in Sachsen-Anhalt zahlreiche Infektionen durch Zeckenbisse. Es gibt für Hunde zwar Borreliose-Impfungen. Sie schützen jedoch nicht vor anderen, durch Zeckenbisse übertragbare Erkrankungen. Wir Tierärzte empfehlen daher spezielle Zecken-Halsbänder, die über einen Zeitraum von bis zu acht Monaten vor Zeckenbissen schützen. Das Halsband stört die Tiere nicht.

Frage: Sollte man eine dreijährige Hündin noch kastrieren lassen, um das Risiko von Brustkrebs zu verringern? Ist die Kastration notwendig, um eitrige Gebärmutterentzündungen zu verhindern?

Antwort: Die Kastration macht nur vor der ersten Läufigkeit Sinn. Gebärmutterentzündungen sind vergleichsweise selten. Hinweise darauf können sein, wenn die Tiere viel trinken, erbrechen und einen eitrig-schleimigen Scheidenausfluss haben. Wenn man rechtzeitig operiert, kann man Gebärmutterentzündungen gut in den Griff bekommen.

Zahl der Infektionen durch Zeckenbisse in Sachsen-Anhalt steigt

Frage: Mein Meerschweinchen hat Haarausfall. Ist das nicht unnormal?

Antwort: Durch Parasisten, eine unausgewogene Nahrung und auch durch hormonelle Störungen kann zu Juckreiz und Haarausfall bei Meerschweinchen kommen. Für eine eindeutige Diagnose ist ein Besuch bei Tierarzt notwendig.

Frage: Wir haben von Freunden aus Polen eine Katze geschenkt bekommen, wissen aber nicht, welchen Impfschutz das Tier schon hat. Können auch erwachsene Katzen noch eine Grundimmunisierung bekommen?

Antwort: Ja, vorausgesetzt das Tier ist gesund. Das können Sie am besten durch eine Untersuchung beim Tierarzt abklären lassen. Notwendig ist es, einen eventuell vorhandenen Parasitenbefall vorher zu beseitigen bzw. das Tier vor der Impfung zu entwurmen.

Frage: Mein Pudel ist schon 13 Jahre alt. Seit einem halben Jahr hat er Hustenanfälle. Er bekam Prednisolon. Das hat nicht geholfen. Was kann man noch geben?

Antwort: Man muss zunächst die Ursache diagnostizieren. Eine asthmatische Erkrankung, die man mit Prednisolon behandeln würde, ist nur eine mögliche Ursache. Bei einem älteren Tier könnte es sich vielleicht um eine Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems handeln. Sollte das der Fall sein, kann man mit Medikamente nbehandeln.

Frage: Vor zwei Wochen haben wir unserer Enkelin einen Wellensittich gekauft. Beim Füttern ist er sehr aggressiv und pickt in die Finger. Was kann man dagegen tun?

Antwort: Für das Verhalten kann es viele Gründe geben. Bedenken Sie, dass es meist einige Zeit dauert, bis sich das Tier an sein neues Zuhause gewöhnt hat. Sie sollten alles meiden, was den Sittich erschrecken könnte. Vermeiden Sie hastige Bewegungen, grelles Licht und Lärm. Außerdem ist es ratsam, einen Wellensittich nicht allein zu halten, sondern nur in Partnerschaft. Sittiche brauchen die Gesellschaft eines Artgenossen, denn in der Natur leben sie mit Hunderten von Artgenossen in Schwärmen. Als Einzeltiere dagegen fühlen sie sich schnell einsam.

Frage: Seit etwa einem halben Jahr kümmere ich mich um eine freilaufende Katze. In letzter Zeit ist sie stark abgemagert. Nach der Untersuchung vermutet unser Tierarzt eine Katzen-Leukose. Eine Impfung hätte keinen Sinn mehr. Ist das richtig?

Antwort: Bereits erkrankten Tieren hilft eine Impfung nicht mehr. Auslöser der Krankheit ist ein ansteckendes Virus. Sinnvolle Therapieverfahren gibt es leider nicht.