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Informationsveranstaltung Leben ohne Bauchspeicheldrüse

Über Verbesserungen des Lebens mit einer kranken Bauchspeicheldrüse
informieren am 14. Mai Ärzte und Betroffene in Magdeburg beim "Tag der
Bauchspeicheldrüse".

Von Uwe Seidenfaden 13.05.2014, 03:13

Magdeburg l Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, ist die wichtigste Verdauungsdrüse des Menschen: Verschiedene Gifte, darunter Alkohol, aber auch Gallensteine, Übergewicht und Rauchen können zu Entzündungen und chronischen Umbauprozessen des Gewebes bis hin zu Tumoren führen.

Meist sind von dem schweren Krankheitsbild Menschen ab dem 60. Lebensjahr betroffen. Während akute Entzündungen sich nicht selten mit schweren kolikartigen Bauchschmerzen bemerkbar machen, verlaufen chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen und Bauchspeicheldrüsenkrebs oftmals mit weniger eindeutigen Symptomen wie Blähungen und Durchfall, insbesondere nach dem Verzehr fetthaltiger Nahrung.

Wenn die Bauchspeicheldrüse entfernt werden muss, hat dies für die Betroffenen gravierende Folgen: Der Patient entwickelt einen Diabetes mellitus (Typ 3c), er hat erhebliche Verdauungsprobleme, Schmerzen und weitere Spätfolgen wie Osteoporose.

Die Arbeitskreise der Bauchspeicheldrüsenerkrankten und der Pankreatektomierten laden am Mittwoch (14. Mai) bundesweit in zahlreichen Städten zum "Tag der Bauchspeicheldrüse" ein, bei dem Betroffene und Angehörige mehr über die Erkrankung und Therapie erfahren. In Magdeburg hat die Informationsveranstaltung der Arbeitskreis der Pankreat- ektomierten (AdP e.V.) in Kooperation mit dem Klinikum Magdeburg und dem Magdeburger Universitätsklinikum vorbereitet. In mehren Vorträgen sprechen Mediziner beider Einrichtungen über moderne Operationsmethoden, die Behandlungen von Schmerzen sowie die modernsten Diagnoseverfahren. Weiter geben Ärzte und Patienten aus Selbsthilfegruppen praktische Tipps zur Ernährung.

"Für betroffene Patienten bedeutet eine Erkrankung an der Bauchspeicheldrüse oftmals eine Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten", erläutert Lutz Otto vom Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. in Magdeburg. "Wer sich an ein paar grundsätzliche Regeln hält, kann ein ganz normales Leben führen."

Der "Tag der Bauchspeicheldrüse" richtet sich ausdrücklich nicht nur an Mitglieder der Arbeitskreise, sondern auch an weitere Betroffene und Angehörige. In Sachsen-Anhalt gibt es zwei AdP-Regionalgruppen. Der AdP mit Sitz in Bonn wurde 1979 gegründet und hat bundesweit rund 1000 Mitglieder.