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BMW 2er Active Tourer Der große Bruder des neuen Mini

Der erste mit Frontantrieb: Ab 27. September haben die BMW-Händler den neuen 2er Active Tourer in der Palette.

Von Knut Böttcher 16.08.2014, 09:43

Ein Van von BMW - das war bis vor kurzem undenkbar. So stark hatten die Münchner das Image ihrer sportlich agilen Limousinen gepflegt, dass ein Modell wie der frühere Golf Plus, der jetzt Sportsvan heißt, unter dem weißblauen Logo nicht möglich erschien.

Nun kommt es aber doch. Dabei beantwortet dieser Active Tourer, der als 2er BMW firmiert, auch manch offene Frage. Etwa die, warum der Mini in seiner neuen Generation so viel größer werden musste. Nicht nur, damit er besser als bisher im Crash abschneidet, sondern auch, weil er damit zur Basis für frontangetriebene BMW-Modelle wird.

Das zweite Tabu, das der 2er BMW bricht, ist der Frontantrieb. Statt längs eingebautem Motor und Heckantrieb sitzt der Motor bei diesem BMW quer zwischen den Vorderrädern und treibt sie auch an. Dennoch verspricht BMW ein "Fahrgefühl ohne Störungen durch Antriebseinflüsse", ganz so, als wäre die leichte Lenkbarkeit der heckangetriebenen Limousinen kein Thema gewesen.

Einer der unbestreitbaren Vorzüge der für BMW neuen Fahrzeug-Kategorie ist die aufrechte Sitzposition. Um elf Zentimeter sitzt der Fahrer hier höher als in einer 1er Limousine und sogar noch zwei Zentimeter höher als im geländefähigen X1. Außerdem ist der Einstieg bequem. Dazu hat der Van von BMW eine 40:20:40 geteilte und umklappbare Fondsitzlehne, wobei die Rücksitzbank um 130 Millimeter längs verstellbar sein kann, wenn man sie für 300 Euro hinzu bestellt. Im Interieur zeigt sich der Active Tourer durchaus als BMW und bietet im Paket Navigation Plus sogar ein Head-up-Display.

Dynamisch zeigt sich der 2er im Fahrverhalten, wobei Federn und Dämpfer recht straff abgestimmt sind. Vorn mit Federbeinen und hinten mit Mehrlenkerachse gibt er sich für einen Fronttriebler recht agil. BMW betont den langen Radstand, der aber den des VW Golf Sportsvan nicht ganz erreicht (- 15 mm).

Beim Antrieb setzt BMW auf drei Exemplare seiner neuen Motorenreihe mit drei und vier Zylindern. Einstiegsmotor ist der 1,5er mit 136 PS, der aber beim ersten Test noch nicht zur Verfügung stand. Zur Palette gehören der 2-l-Vierzylinder als Diesel mit 150 PS und als Benziner mit 231 PS. Der aufgeladene Benziner rennt bis Tempo 240 in der Spitze und steht mit einem Normverbrauch von 5,8-6,0 Liter Super pro 100 Kilometer zu Buche.

Der Diesel ist leistungsgleich mit dem 2.0 TDI von VW, aber noch einen Tick sparsamer (0,2 l/100 km). Die beiden Vierzylinder sind wahlweise mit Achtgangautomatik bestellbar, haben aber serienmäßig ein Sechsgang-Schaltgetriebe, dass sich nicht ganz so flutschig schalten lässt, wie sonst von BMW gewohnt.

Bei den Preisen macht BMW seinen Premium-Anspruch geltend. Schon für das Einstiegsmodell 218i mit 136 PS in Serienausstattung verlangen die Münchner 27 200 Euro, das sind 2675 Euro mehr, als ein VW Golf Sportsvan mit 125 PS in Comfort-Ausstattung kostet. Dazu kommen die Preise von vier Ausstattungslinien.